Auf Listenplatz 1 der CDU wird Dirk Marx auf dem Stimmzettel stehen, obwohl der Schausteller seine Kandidatur aus „familiären Gründen“ in der vergangenen Woche zurückgezogen hat
Hamburg. 203.000 Frauen und Männer im Bezirk Mitte bekommen in ihren Unterlagen zur Bezirkswahl am 25. Mai einen Kandidaten präsentiert, der gar nicht antritt. Auf Listenplatz 1 der CDU wird Dirk Marx auf dem Stimmzettel stehen, obwohl der Schausteller seine Kandidatur aus „familiären Gründen“ in der vergangenen Woche zurückgezogen hat.
Das Problem: Marx hat seinen Verzicht zu spät erklärt. „Die gesetzliche Frist ist am 20. März abgelaufen, danach ist ein Rücktritt von der Kandidatur nicht mehr möglich“, sagte Oliver Rudolf, Leiter des Landeswahlamtes, auf Abendblatt-Anfrage. Außerdem seien die Stimmzettel bereits gedruckt. In der kommenden Woche werden bereits die Wahlbenachrichtigungen an die Bürger verschickt. Aber was passiert mit den Stimmen, die Marx nun als vermeintlicher Spitzenkandidat erhält? „Die auf ihn abgegebenen Stimmen bleiben der CDU erhalten“, sagte Rudolf.
Allerdings muss Marx, wenn er aufgrund seines Wahlergebnisses einen Platz in der Bezirksversammlung erhält, seinen Verzicht auf das Mandat erklären.
Die Bezirksversammlung in Mitte hat 51 Abgeordnete, die am 25. Mai neu gewählt werden. Es stehen 278 Kandidaten zur Wahl. Bislang hat die SPD mit 26 Sitzen die absolute Mehrheit. Die zweitstärkste Kraft ist die CDU mit acht Mandaten.