Viele Hamburger werden in den kommenden Fastenwochen auf verschiedene Dinge verzichten. Große Unterschiede lassen sich bei den Verzichtspaaren zwischen den Geschlechtern nachweisen.
Am Aschermittwoch, übermorgen also, beginnt sie wieder, die vorösterliche Fastenzeit. Bis zum Karsonnabend werden zahlreiche Bürger bewusst auf etwas verzichten. Vorbild hierfür war übrigens Jesus selbst, der 40 Tage fastend in der Wüste verbrachte. Diese 40 Tage sollen uns aber auch an die Zeit erinnern, die Noah während der Sintflut auf der Arche verbrachte, die Tage, die Moses auf dem Berg Sinai verweilte, um die Zehn Gebote von Gott zu erhalten oder die Dauer, die der Prophet Elija dort ausharrte, um Gott zu begegnen. Allen gemeinsam war, dass sie diese 40 Tage voller Entbehrungen verbrachten.
Ebenso werden auch viele Hamburger in den kommenden Fastenwochen auf verschiedene Dinge verzichten: Bei vielen wird es der Fleischkonsum sein, bei anderen aber auch das Feierabendbier oder die Schokolade vor dem Fernseher. Die Motive hierfür werden sicherlich recht unterschiedlich sein und reichen von religiöser Überzeugung über pragmatische Gründe, wie die über die Winterzeit angegessenen Pfunde wieder loszuwerden, bis hin zur Lust auszutesten, ob man es persönlich tatsächlich schafft. Sinnvoll ist es in jedem Fall, sich vorab Gedanken darüber zu machen, worauf man bewusst verzichten möchte: Es sollte nicht zu schwer fallen, aber durchaus eine Herausforderung darstellen.
Egal für was Sie sich entscheiden werden, einfach wird dieses Unterlassen sicherlich nur in den seltensten Fällen werden. Was aber wäre, wenn Sie gar ein ganzes Jahr lang auf Dinge wie das Lesen eines Buches, das Internet, Sex oder gar das Fernsehen verzichten müssten?
Fest steht, die Mehrheit der Hamburger könnte eher auf das Surfen im Internet als auf das berieselnde Fernsehprogramm verzichten. Anderseits wollen die meisten Bürger den eigenen Computer nicht missen und würden stattdessen eher das Buch im Regal stehen lassen. Die Unverzichtbarkeit des Handys lässt sich ebenfalls sehr gut nachweisen. Kein Small Talk von unterwegs, kein Surfen in der S-Bahn oder kein WhatsApp vor der Verabredung – dieses alltägliche Ereignis ist mittlerweile nicht nur für die jungen Hanseaten kaum noch denkbar, sondern auch für die breite Mehrheit.
Fasten ist auch Gender-Frage
Dagegen fällt es nur noch wenigen schwer, nicht mit dem Festnetzanschluss von daheim zu telefonieren. Große Unterschiede lassen sich bei den Verzichtspaaren zwischen den Geschlechtern nachweisen. So bleibt für Frauen die Shoppingtour geradezu unverzichtbar. Lediglich jede Vierte kann sich vorstellen ein Jahr lang auf den Einkaufsbummel durch die Hamburger Geschäfte zu verzichten. Drei von vier Hamburgerinnen könnten sich eher mit dem Gedanken anfreunden, die sportliche Betätigung links liegen zu lassen. Genau dieses wollen zwei Drittel der Männer nicht aufgeben.
Aufschlussreich ist sicherlich auch das Verhältnis von Sex und Fernsehen. Eine knappe Mehrheit der Hamburgerinnen kann sich eine einjährige Enthaltsamkeit durchaus vorstellen und fände es schwieriger ohne die entspannende Fernsehunterhaltung. Umgekehrt ist es bei den Männern: Obwohl diese im Alltag mehr fernsehen, wollen zwei Drittel der Männer nicht ohne die erotischen Momente leben und lassen stattdessen lieber das TV-Gerät aus. Die Bedeutsamkeit des Fernsehens für Frauen zeigt sich auch bei der Entscheidung zwischen Fernseher und Internet. Zwei Drittel brauchen Facebook, Google und Co. nicht unbedingt, die öffentlichen und privaten Programme dagegen schon. Bei den Männern würde diese Entscheidung deutlich ausgeglichener ausfallen. Diese favorisieren eindeutig den Computer gegenüber dem Buch. Hamburgerinnen fiele diese Entscheidung deutlich schwerer, sind sie doch hin- und hergerissen, ob es ihnen leichter fällt den PC aus- oder die Bücher verstauben zu lassen.
Wenn Sie es schaffen, in den kommenden 40 Tagen bewusst auf etwas zu verzichten, dann werden Sie sich an Ostern sicherlich gut fühlen. Und das zu recht, denn durch die zeitweilige Abwesenheit von etwas, können wir es leichter wertschätzen und so am Ende auch unsere eigene Lebensqualität erhöhen.