Für die tollen Tage müssen Karnevalsfans nicht zwangsläufig ins Rheinland reisen. Auch in Hamburg werden große und kleine Jecken mit einer Vielzahl von Veranstaltungen versorgt. Abendblatt.de gibt einen Überblick.
Hamburg. „Mer bruche keiner, dä uns sät, wie mer Fasteloovend fiere deit“ - verstehen Sie nicht? Kein Problem! Denn mit ihren Zeilen behält die Kölner Karnevalsband Bläck Fööss ohnehin nur bedingt Recht.
Fakt ist: Weder die kölschen Jecken benötigen eine Belehrung beim Karneval feiern (so die sinngemäße Übersetzung der Liedzeile), noch die Hamburger Narren. Denn auch in der vermeintlichen Faschings-Diaspora muss niemand auf die tollen Tage verzichten.
In der Hansestadt gibt es gleich eine Reihe von Veranstaltungen, die in der fünften Jahreszeit die Herzen im Tschingderassabum-Takt schlagen lassen. Abendblatt.de stellt eine kleine Auswahl in chronologischer Reihenfolge vor:
27. Februar
An Weiberfastnacht geht es in Hamburg vor allem ab 18 Uhr im Hühnerposten (Hühnerposten 1a) hoch her. Dorthin lädt die Rheinische Republik, die als Ständige Vertretung die Kölsch-Flagge in der Hansestadt hochhält. Unter dem Motto „Zokunf, mer springkse wat kütt“ erleben die norddeutschen Jecken echten rheinischen Kneipenkarneval mit allen kölschen Hits.
Tickets zum Preis von 13 Euro gibt es hier.
1. März
Eine Institution für den närrischen Nachwuchs ist die Kinderfaschingsparty von Grün-Weiß Eimsbüttel (GWE) am Karnevalssonnabend. Von 15 bis 18 Uhr gibt es im GWE-Sportzentrum (Lutterothstraße 43) jede Menge lustige Spiele für die kostümierten Lütten. Höhepunkt: Die Luftballon-Show am Ende.
„Küss mich“ heißt es auf dem Faschingsfestival im Parlament (Rathausmarkt 1). Ab 20 Uhr wird bunt kostümiert gefeiert - die besten Verkleidungen werden im Rahmen des Contests „Faschings-Fashion-Star“ mit wertvollen Preisen prämiert. Direkt zu Beginn erhalten Gäste zwei Getränke zum Preis von einem. Deutschlands bekannteste Bodypainterin Léonie Gené wird ein Model live in ein spektakuläres Kunstwerk verwandeln.
Karten zum Preis von 15, 19 und 30 Euro (inkl. Menü) gibt es hier.
Wer es lieber klassisch mag, der ist beim Maskenzauber bestens aufgehoben. Beim venezianischen Karneval flanieren im Barrock- und Renaissancestil kostümierte Damen und Kavaliere zwischen Alsterarkaden und Colonnaden. Mit den Jahren hat sich die Veranstaltung zu einem festen und einzigartigen Event im Hamburger Straßenkulturleben entwickelt. Alle sind eingeladen, aktiv teilzunehmen. Wer sich verkleiden möchte, wird gebeten, den Veranstalter zu kontaktieren und zum Vorbereitungstreffen zu kommen.
Der Maskenzauber findet auch am 2. März statt.
2. März
In Köln ist es gang und gäbe, jetzt kommt der Karneval auch in ein Hamburger Gotteshaus. In der evangelischen Christianskirche in Ottensen (Kloppstockplatz) predigt Pastor Frank Howaldt im Karnevalsgottesdienst um 10 Uhr aus der Bütt. Unter dem Motto „Himmliche Narren und irdische Freuden“ sind verkleidete Gottesdienstbesucher ausdrücklich erwünscht.
3. März
Für alle, die den Karneval doch lieber im Rheinland verbringen möchten, schickt Remmi Demmi Reisen auch in diesem Jahr wieder den Party-Sonderzug „Pappnase“ in die Hochburgen Köln und Düsseldorf. Abfahrt am Rosenmontag ist um 5.24 Uhr am Bahnhof Dammtor, weitere Zusteigemöglichkeiten sind am Hauptbahnhof sowie in Buchholz, Tostedt, Scheeßel, Rotenburg / Wümme, Bremen, Diepholz und Osnabrück.
Restkarten gibt es hier.
Mit den besten Karnevalsklopfern, Schlager, NDW und All Time Bad Taste Classics der Saison wirbt das Kir in Bahrenfeld (Barnerstraße 16) für seine Rosenmontags-Karnevalsparty ab 21 Uhr. Verkleidung ist ausdrücklich erwünscht, bis 22 Uhr gibt es einen kir Royal gratis.
Der Eintritt ist frei.
Übrigens: Nach einer Veranstaltung werden jecke Nordlichter in diesem Jahr vergebens suchen. Die Hamburger Außenstelle der Bonner GDKG musste ihre Karnevalsparty in Meiendorf einstellen. „Die Kosten waren einfach nicht mehr zu stemmen“, sagt Präsident Hajo Rocca. Stattdessen feiert die Hamburger Abordnung geschlossen in Bonn - mit eigenem Wagen auf dem Karnevalsumzug im Stadtteil Dransdorf.