Viereinhalb Monate nach dem Volksentscheid zur Rekommunalisierung der Energienetze ist Hamburg vollständig im Besitz der Stromnetzgesellschaft. Drei Interessenten um Stromnetze noch im Rennen.

Hamburg. Knapp viereinhalb Monate nach dem Volksentscheid zur Rekommunalisierung der Energienetze ist Hamburg vollständig im Besitz der Stromnetzgesellschaft. Nach Zustimmung der Aufsichtsgremien übernahm nun wie von Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) angekündigt die Hamburger Gesellschaft für Vermögens- und Beteiligungsmanagement (HGV) mit ihrer Tochtergesellschaft Hamburg Energienetze GmbH vollständig die Stromnetz Hamburg GmbH. „Somit sind wir seit heute hundertprozentiger Eigentümer“, sagte ein Sprecher der Finanzbehörde am Freitag.

Im Bereich der Fernwärme bleibe die HGV zunächst mit 25,1 Prozent an der Vattenfall Wärme Hamburg GmbH beteiligt, kann sie aber 2019 vollständig übernehmen.

Somit sind jetzt neben der Stadt noch drei ernstzunehmende Interessenten im Rennen um das Hamburger Stromnetz. Konkret handelt es sich dabei um den französischen Veolia-Konzern, um die holländische Alliander AG und um den Energieversorger Eon Hanse. Alle Interessenten können nach Unterzeichnung einer Erklärung zu Verschwiegenheit und Wahrung des geheimen Wettbewerbs bei der für die Konzessionsvergabe zuständigen Umweltbehörde erste, noch unverbindliche Angebote einreichen. In einem mehrstufigen Verfahren wird bis zum Jahresende die neue Konzession vergeben. Das letzte Wort hat der Senat, der aber nicht das eigene Unternehmen bevorzugen darf.