Nach nächtlichem Schneefall sind in Hamburg seit Freitagmorgen mehr als 900 Einsatzkräfte der Stadtreinigung unterwegs, um Straßen und Wege freizuhalten. Ampelausfälle inzwischen behoben. Am Wochenende wird es noch einmal kälter.
Hamburg/Kiel. Nanu, wird es morgens schon wieder früher hell? Mitnichten! Grund für die aufgehellte Stimmung am Freitagmorgen war anhaltender Schneefall in der Nacht. Dadurch legte sich nahezu flächendeckend eine weiße Decke in Höhe von bis zu einem Zentimeter über die Hansestadt.
Auch, wenn sich der Schnee nur mühsam auftürmt, unter seiner dünnen Decke kann es spiegelglatt sein. Deshalb ist der Hamburger Winterdienst seit den frühen Morgenstunden mit fast allen verfügbaren Helfern und Fahrzeugen im Einsatz.
Besonders betroffen von Schnee und Glatteis seien Fahrbahnen in südlichen und westlichen Teilen der Stadt, teilte die Stadtreinigung mit. In der Nacht zum Freitag wurden mehr als 900 Einsatzkräfte und rund 350 Fahrzeuge mobilisiert. In der Hansestadt kann der Winterdienst nach eigenen Angaben im Notfall auf bis zu tausend Mitarbeiter und 370 Winterfahrzeuge zurückgreifen.
Seit etwa 3.30 Uhr sichern 105 Streufahrzeuge überall in Hamburg die wichtigen Hauptverkehrsstraßen und Strecken mit Busverkehr. Danach soll die Verbindungsstrecken zwischen diesen Straßen gestreut werden. Weitere rund 800 zusätzliche Einsatzkräfte streuen mehr als 9.000 Fußgängerüberwege.
Ungeachtet dessen sind Autofahrer in Hamburg von den Winterkapriolen weitgehend verschont geblieben: Nach einer Zählung der Polizei-Leitstellen gab es bis 8 Uhr nur zwei glättebedingten Auffahrunfall in Hamburg.
Wegen eines Feuers um 7.04 Uhr im Umspannwerk Ost in Billstedt sind am Morgen 270 Ampeln ausgefallen. Die Feuerwehr brachte den Brand, der wegen eines Kurzschlusses im Trafohaus ausgelöst wurde, mithilfe eines Schaumrohrs unter Kontrolle und beendete den Löscheinsatz nach etwa einer Stunde um 8.10 Uhr.
Seit 10.30 Uhr sind auch die letzten betroffenen Ampeln in Bergedorf wieder in Betrieb. An einigen Kreuzungen - besonders auf der Bramfelder Chaussee - kam es zu stockendem Verkehr, Unfälle blieben jedoch aus.
Frau von Winterdienstfahrzeug erfasst
Zu einem tragischen Unfall bei Räumarbeiten kam es dagegen in Leipzig. Dort wurde eine 24-Jährige von einem Winterdienstfahrzeug erfasst und schwer verletzt.
Die Frau wollte am Donnerstag gerade eine Straße nahe dem Werk eines großen Autobauers überqueren, als sie von dem Fahrzeug erfasst und mitgeschleift wurde, wie die Leipziger Polizei am Freitag mitteilte. Dabei erlitt sie schwere Verletzungen. Die 24-Jährige kam in ein Krankenhaus. Der 49 Jahre alte Fahrer des Winterdienstfahrzeugs blieb unverletzt.
Mehr Schnee am Sonntag?
In Hamburg könnten sich an diesem Wochenende derweil die schöneren Seiten des Winters einstellen. Bei Temperaturen von bis zu minus zehn Grad - die aufgrund anhaltender Ostwinde bis zu sechs Grad kälter empfunden werden könnten - soll es nach stärkerem Schneefall am Sonntag weitesgehend sonnig werden.
Sollte der Winter in Hamburg tatsächlich ein Comeback feiern, muss es übrigens nicht immer ein Schneemann sein: Kreativer wird es, wenn Eltern mit ihren Kindern einen Schneetierzoo bauen.
Dazu können alle zusammen Zweige, Beeren, Blätter und kleine Tannenzapfen sammeln. Dann geht es ans Formen und Dekorieren. Eine Schneekatze bekommt Schnurrhaare aus dünnen Zweigen, ein Igel mit kleinen Ästen Stacheln.
Eine Schneespinne krabbelt auf acht langen Zweigen los, und große Blätter geben einem Schneehasen Ohren, heißt es in der Zeitschrift „Kinder“ (Ausgabe Februar 2014).