10.851 Zuwanderer und Obdachlose leben in städtischen Heimen, darunter auch Arbeiter aus Bulgarien und Rumänien. 50 Prozent mehr Asylbewerber.
Hamburg. Die Zahl der städtischen Plätze für Flüchtlinge, Asylbewerber und Wohnungslose in Hamburg ist auf 10.851 gestiegen. Allein in den letzten beiden Wochen des Jahres 2013 hat Hamburg 450 weitere Unterbringungsplätze geschaffen. Aufgrund der steigenden Zahl der Flüchtlinge in Hamburg müssen laut einer aktuellen Bedarfsprognose in diesem Jahr weitere 3700 Plätze geschaffen werden.
Zu diesem Zweck erweitert die Stadt die schon bestehenden Unterkünfte Sieversstücken (Sülldorf) um 288 zusätzliche Plätze, Notkestraße (Bahrenfeld) um 50 Plätze, Poppenbütteler Weg (Poppenbüttel) um 36, Wetternstraße (Harburg) um 16 und Jugendpark Langenhorn um 70 Plätze. Ganz neue Einrichtungen entstehen an der Rahlstedter Straße (Rahlstedt, 130 Plätze), Volksdorfer Grenzweg (Bergstedt, 170), Hagendeel (Lokstedt, 288) und Kurdamm (Wilhelmsburg, 130). Außerdem erweitert die Innenbehörde die Zentrale Erstaufnahme an der Harburger Poststraße um 230 Plätze.
Das sind zusammen 1408 Plätze. Bei weiteren rund 1100 Plätzen für die öffentliche Unterbringung gibt es ebenfalls schon konkrete Planungen. Noch aber sind die Entscheidungen, vor allem in den Bezirksgremien, nicht gefallen. Diese werden in den kommenden Wochen und Monaten erwartet.
„Der Ausbau der Plätze für die öffentlich rechtliche Unterbringung stellt eine Herausforderung für einen Stadtstaat wie Hamburg dar, weil freie Flächen rar gesät sind“, sagt Senator Detlef Scheele (SPD). Die bisherige Entwicklung stimme ihn jedoch zuversichtlich. „Daran trägt auch das beeindruckende Engagement vieler Hamburger einen Anteil, die sich ehrenamtlich um die Zugewanderten kümmern und ihnen helfen, in Hamburg Fuß zu fassen.“
Das war nicht immer so. Noch im Sommer verlief die Suche nach geeigneten Standorten zäh. Das lag unter anderem an der geringen Akzeptanz der Eigentümer von Nachbargrundstücken, etwa auf dem ehemaligen Recyclinghof am Offakamp in Lokstedt. Der Bezirk hatte ursprünglich geplant, rund 120 Asylbewerber für eine befristete Zeit auf dem Gelände unterzubringen. Dagegen war Widerspruch eingelegt worden. Das Hamburgische Oberverwaltungsgericht entschied, dass eine Unterbringung von Flüchtlingen auf dem Gelände nicht zulässig sei.