Rund 700 Menschen haben am Sonnabend erneut für ein Bleiberecht der sogenannten Lampedusa-Flüchtlinge demonstriert. Dabei kam es auch zu kleineren Zwischenfällen.
Hamburg. Mehrere Hundert Menschen sind am Sonnabend in der Hamburger Innenstadt auf die Straße gegangen, um für die „Lampedusa-Flüchtlinge“ ein Bleiberecht zu fordern. Die Veranstaltung mit bis zu 700 Protestierenden sei weitgehend friedlich verlaufen, teilte die Polizei mit. Augenzeugen berichten hingegen, es habe vereinzelt Auseinandersetzungen gegeben.
Nachdem die Demonstranten einmal um die Binnenalster gezogen waren, kam es am Hauptbahnhof zu einem Zwischenfall. Nach Augenzeugenberichten habe sich die Hunde-Staffel der Polizei in unmittelbarer Nähe der Demonstranten postiert. Als ein Demonstrant über eine Absperrung kletterte, um gegen den Einsatz der Hunde zu protestieren, setzten die Beamten Tränengas ein. Dies belegt auch ein Video, das bei YouTube aufgetaucht ist.
Wie bei ähnlichen Demonstrationen an den beiden Adventswochenenden zuvor durfte der Protestzug nicht durch die Mönckebergstraße, die Haupteinkaufsmeile, gehen. Für kommenden Sonnabend (21.12) ist in der Hansestadt erneut eine Demonstration für die „Lampedusa-Flüchtlinge“ angemeldet.
Bis zu 300 afrikanische Flüchtlinge waren 2011 über die Insel Lampedusa zunächst nach Italien und im Frühjahr nach Hamburg gekommen. Rund 80 von ihnen fanden im Juni Unterschlupf in der St.-Pauli-Kirche. Inzwischen wohnen sie in beheizten Wohncontainern.