Der Altkanzler hat das Dokumentarspiel zu seinem 95. Geburtstag noch nicht gesehen. Das macht die Hamburger Produzentin Trebitsch nervös. Helmut Schmidt gilt als sehr direkt in seiner Kritik.

Hamburg. Respekt ja – aber tatsächlich zittern? Die renommierte Hamburger Film-Produzentin Katharina Trebitsch hat offenbar Bammel vor Altkanzler Helmut Schmidt, 94. Der bisweilen grantige Schmidt hat das über ihn bereits fertig produzierte Dokumentarspiel „Helmut Schmidt – Lebensfragen“ noch nicht gesehen. Und er sorgt mit seinem möglichen Urteil für etwas Nervosität bei den Machern.

„Als Produzent zittert man in der Regel vor der Redaktion. Aber ich in diesem Fall mehr vor ihm“, gab die Produzentin Trebitsch am Freitag in Hamburg zu. Schmidt – der für seine manchmal sehr direkte Art bekannt ist – soll den Film im Beisein des Teams noch vor der Ausstrahlung zu sehen bekommen.

Gesendet wird er an seinem 95. Geburtstag, dem 23. Dezember, in der ARD. Der frühere Bundeskanzler wird darin von fünf unterschiedlichen Schauspielern dargestellt und lässt in Interviews Einblicke in seine persönliche Lebensgeschichte zu.

Es sei nicht leicht gewesen, Schmidt zu den privaten Momenten zu bewegen. „Das war schwer. Grundsätzlich findet er: Man weiß genug über ihn“, sagte Trebitsch. Der Film habe einige Zeit an Vorbereitung benötigt. Unter anderem öffnete der Altkanzler für das Filmteam seine privaten Fotoalben. „Wir haben gewusst, was wir gerne hätten. Aber ob das so gehen würde, wussten wir nicht“, sagte Trebitsch.

Nur bei wenigen öffentlichen Personen in Deutschland würde sich ein Projekt dieser Art anbieten. Aber: Ein Film über Bundeskanzlerin Angela Merkel nach ihrer Amtszeit sei durchaus reizvoll. „Ja, das fände ich toll, wirklich“, sagte Trebitsch. „Sie ist null eitel. Sie wäre hochinteressant als Person.“