Psychologiestudenten fordern ein zusätzliche Kapazitäten für ein Anschlussstudium. Wissenschaftssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) lehnt ein Sofortprogramm für Bachelor-Absolventen weiterhin ab.

Hamburg. Im Streit um die Vergabe der Masterplätze haben Psychologiestudenten der Universität Hamburg dem Senat am Nachmittag eine Petition mit mehr als 15.000 Unterschriften übergeben. Die Unterzeichner fordern von der Stadt ein Sofortprogramm und die Schaffung zusätzlicher Kapazitäten, da viele Bachelor-Absolventen zum Wintersemester keinen Platz für ein Anschlussstudium erhielten.

Ein Referent der Wissenschaftssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) nahm die rund 600 Seiten starke Petitionsliste in der Wissenschaftsbehörde an der Hamburger Straße entgegen. Nach der kurzfristigen Schaffung von 100 zusätzlichen Masterplätzen für Hamburger Lehramtsstudenten lehnt die Behörde weiterhin ab, nun auch ein Programm für Psychologiestudenten aufzulegen. Anders als den angehenden Lehrern stünden den Bachelorabsolventen im Fach Psychologie auch ohne Masterplatz viele berufliche Wege offen, so die Argumentation der Behörde.

Der Pressesprecher der Petitionsgruppe, Wolfgang Kuhnert, kritisiert die Senatorin für ihre Haltung im Streit um die Masterplätze scharf. „Leider hält Frau Stapelfeldt die Psychologie für ein Modestudium, dass bei jungen Mädchen im Trend liegt und keine weitere Bedeutung besitzt“, sagt Kuhnert. Der Senat ignoriere aber, dass etwa angehende Schulpsychologen ohne Masterplatz keinen berufsqualifizierenden Abschluss besäßen. „Diese Menschen haben vorerst keine Chance, in ihrem Wunschberuf tätig zu werden“, sagt Kuhnert.

Nach den Daten der Universität Hamburg bewarben sich im Sommer 1513 Studierenden aus dem gesamten Bundesgebiet auf 116 Masterplätze im Fach Psychologie. Wolfgang Kuhnert geht von etwa 30 Hamburger Bachelorabsolventen im Fach Psychologie aus, die bei der Vergabe leer ausgingen. Dies widerspreche den Zusagen des Hochschulpaktes von 2011, der „ausreichend Plätze“ für Landeskinder zusichert. Die Wissenschaftsbehörde verweist im Gegenzug auf eine fehlende rechtliche Handhabe, um Hamburger Absolventen bei der Platzvergabe zu bevorzugen.

Die Universität teilte bereits vor Wochen mit, dass sie ihm Rahmen ihres Budgets die maximale Anzahl an Masterplätzen geschaffen habe. Die Unterzeichner der Petition hoffen, den Senat mit Hilfe von Bürgerschaftsabgeordneten der Grünen und Linken zur Bereitstellung zusätzlicher Mittel bewegen zu können.