Runder Tisch soll kurzfristige Abhilfe für Studenten schaffen, die bei der Vergabe leer ausgingen. Andernfalls wollen Studierendenvertreter eine Sammelklage gegen die Universität Hamburg prüfen.
Hamburg. Im Streit um die Vergabe der Masterplätze an der Universität Hamburg setzen Studentenvertreter den Senat unter Druck. In einem offenen Brief an Wissenschaftssenatorin Dorothee Stapelfeldt (SPD) und Schulsenator Ties Rabe (SPD) fordert der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) und der Fachschaftsrat Sonderpädagogik die Schaffung zusätzlicher Plätze. Andernfalls wollen die Studierenden eine Sammelklage gegen die Universität prüfen.
Ein Runder Tisch zwischen Studierenden, Universität und Senat solle „kurzfristig Abhilfe für die betroffenen Bachelorabsolventen“ schaffen, heißt es in dem Schreiben. Ferner müssten „Lösungen für die kommenden Jahre“ gefunden werden. Entgegen dem Hochschulvertrag aus dem Jahr 2011, der allen Hamburger Bachelorabsolventen einen Platz für das Anschlussstudium zusichert, erteilte die Universität jüngst 97 Bewerbern allein aus dem Bereich der Lehrstudiengänge eine Absage. Für diese Absolventen wiegt der Ausschluss besonders schwer, da sie ohne Masterstudium kein Referendariat absolvieren können. Viele Betroffene müssen bis zur nächsten Bewerbungsfrist im Juli 2014 mit beruflichem Leerlauf leben, da sie sich im Sommer nur an der Uni Hamburg beworben hatten.
Sollten sich Universität und Senat nicht gesprächsbereit zeigen, sollen rechtliche Mittel gegen die Absagen erwogen werden. „Betroffene aus dem Lehramtsbereich haben sich bereits an uns gewandt“, sagt Ramon Weilinger, AStA-Referent für Recht und Soziales. „Einige werden wohl auf eigene Faust handeln, ohne eine politische Lösung abzuwarten.“ Den betroffenen Studenten bleibt neben dem förmlichen Widerspruch bei der Universität eine Eilklage vor dem Verwaltungsgericht, mit Verweis auf die Zusage aus dem Hochschulvertrag.
Wie viele Verfahren bereits anhängig sind, wollte das Universitätspräsidium gegenüber dem Abendblatt nicht kommentieren. Eine Sprecherin verwies auf das Nachrückverfahren, in dem ein Teil der abgelehnten Hamburger Bewerber noch einen Platz erhalten werde. Insgesamt bewarben sich zum Wintersemester nach Zahlen der Universität 10.200 Studierende auf einen Masterplatz, bei 2750 verfügbaren Plätzen.
Die Universität Hamburg signalisierte bereits Bereitschaft, an einem Runden Tisch unter der Leitung des Hochschulrates teilzunehmen. Die Wissenschaftsbehörde sieht die Verantwortung für die Schaffung ausreichender Masterplätze bei der Hochschule, wollte zu der Forderung der Studierenden am Mittwoch zunächst keine Stellung nehmen. In der Behörde wird der Ablauf und die Kriterien der Masterplatzvergabe zum Wintersemester derzeit noch eigenständig geprüft.