Weil zu viele Platzwarte auf einmal ausgefallen sind, müssen städtische Fußball-Plätze in Altona zeitweise geschlossen werden. CDU kritisiert Sparmaßnahmen des Senats
Altona. Ärgerlich für alle Hobby-Kicker: Weil in Altona Platzwarte fehlen, sind einige Sportplätze zeitweise geschlossen. Am Wochenende konnte auf dem Platz im Sternschanzenpark wegen einer Erkrankung des dortigen Platzwartes kein Fußball gespielt werden, zuvor war die Anlage an der Memellandallee zeitweilig dicht. Der Sportplatz an der Wichmannstraße ist nach wie vor gesperrt. „Grundsätzlich gibt es für die acht bezirklichen Sportanlagen, die von einem Platzwart betreut werden, zehn Platzwartstellen, die diese Aufgabe erfüllen. Aus Kapazitätsgründen stehen dafür derzeit leider nur sechs Kollegen zur Verfügung“, hieß es vom Bezirksamt zur Begründung. „Ein Platzwart kann aber nicht zwei Anlagen betreuen, daher mussten Anlagen kurzfristig geschlossen werden.“
Ganz ohne einen Platzwart darf ein Platz nicht bespielt werden. Er kümmert sich um die Anlage, die Umkleidekabinen, erledigt kleinere Reparaturen und Gartenarbeiten, ist für die Ausübung des Hausrechts zuständig – und macht nach jedem Spiel am Ende das Licht aus. Bei den städtischen Plätzen stellt und finanziert der Bezirk den Platzwart, größere Vereine kümmern sich nach Absprache auch mit eigenem Personal um die anfallenden Aufgaben. Kleinere Vereine, wie etwa der VfL Hammonia, der im Sternschanzenpark seine Heimspiele absolviert, können dies allerdings nicht. Die Herrenmannschaft musste am Wochenende auf einen anderen Platz ausweichen.
Für Sven Hielscher, stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU in Altona, liegt der Engpass vor allem an einer zu geringen Personalausstattung beim Bezirksamt. „Der Senat lässt die Bezirke systematisch finanziell ausbluten, erhöht aber ständig die Anforderungen, bis die Bezirke dann vollständig an ihre Grenzen stoßen und sowohl Personal als auch Leistungen streichen müssen“, kritisierte er. „Und am Ende trifft es immer die Falschen – nämlich die Jungen und die Schwächeren der Gesellschaft.“ Hielscher bemängelte zudem, dass es innerhalb des Bezirksamtes keinen Platzwart mit Springerfunktion gebe, der in einem Fall wie diesem zur Verfügung stehen könnte.
Paradox wirkt der Engpass vor allem deshalb, weil erst Anfang des Jahres die Zuständigkeit für die öffentlichen Sportplätze Hamburgs neu geregelt wurde. Ein neu gegründeter, überbezirklicher Beirat zum Sportstättenbau hatte danach beschlossen, bis 2015 mehr als zwölf Millionen Euro für die Sanierung der Anlagen bereitzustellen. Zu den geplanten größeren Investitionen zählen vor allem Kunstrasenplätze. Platzwartstellen, so teilte das Altonaer Bezirksamt mit, könnten aus diesem Topf jedoch nicht finanziert werden. Das Bezirksamt wolle jedoch umgehend eine weitere befristete Platzwartstelle ausschreiben, um den aktuellen Personalausfall zu lindern.