Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne plant exklusives Haus an der Alster nach Vorbild seines Fünf-Sterne-plus-Schlosses auf Mallorca.

Hamburg. Nun steht es fest: Der Logistikunternehmer und Mäzen Klaus-Michael Kühne hat die Immobilie des insolventen InterContinental-Hotels an der Fontenay gekauft. Seine Firma Kühne Immobilia GmbH, eine 100-prozentige deutsche Tochter der Kühne Holding AG, übernimmt das Haus. Nach Abendblatt-Informationen soll dort wieder ein Luxushotel entstehen.

Nach Angaben des Insolvenzverwalters Sven-Holger Undritz habe sich die Kühne Immobilia GmbH am Dienstag gegen zehn weitere Kaufinteressenten durchgesetzt, die teils unterschiedliche Nutzungskonzepte vorgelegt hätten. Der Übernahme vorausgegangen waren intensive Verhandlungen zur komplexen Erbbaurechtssituation des Hotels.

"Den Zuschlag hat das in jeder Hinsicht beste Gebot erhalten", sagt Undritz. "Ich bin sehr froh, dass eine wichtige Adresse in Hamburgs Hotellandschaft damit wieder eine nachhaltige Perspektive hat." Zum Kaufpreis machte Undritz keine Angaben.

"Die besondere Verbundenheit zu meiner Heimatstadt Hamburg möchte ich mit diesem anspruchsvollen Projekt unterstreichen", begründet Klaus-Michael Kühne als Eigentümer der Kühne Holding AG sein Engagement an der Alster. Er erachte es im Interesse der Hamburger Hotellerie als wünschenswert, den Traditionsstandort an der Fontenay zu erhalten und unterschiedliche Entwicklungsmöglichkeiten der Immobilie zu untersuchen.

Der bisherige Eigentümer und Betreiber des Hotels InterConti in Hamburg, die Grod Hotel GmbH, hatte im Januar beim zuständigen Gericht im schweizerischen Zug, dem Sitz des Unternehmens, einen Konkursantrag gestellt. Das Hotel hatte dann zum 1. Februar seinen Betrieb eingestellt.

Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) begrüßt den Kühne-Kauf: "Das Hotel InterContinental hat die Hotellandschaft der Hansestadt mitgeprägt und den Aufstieg Hamburgs unter die Top Ten der europäischen Reiseziele mitbefördert." Insofern sei es schön, dass die Tradition dieses Hotelstandorts an einem der schönsten Orte der Stadt nun fortgesetzt werden könne. Gerade im Bereich der Luxushotellerie biete Hamburg für Investoren ganz erhebliche Chancen. "Ich bin gespannt, welche Pläne Herr Kühne uns vorstellen wird", sagt Horch.

Auch der Hotel- und Gaststättenverband (Dehoga) sieht den Verkauf an Kühne positiv. "Für Hamburg ist es sehr schön, wenn der traditionelle Hotelstandort der Branche erhalten bleibt", sagt Hauptgeschäftsführer Gregor Maihöfer. "Der Standort an der Fontenay ist prädestiniert für ein Hotelkonzept mit internationaler Ausstrahlung und entsprechendem Qualitätsanspruch", sagt Sascha Albertsen, Unternehmenssprecher der Hamburg Tourismus GmbH. Vergleichbare Häuser würden dazu beitragen, den Anteil der internationalen Gäste zu steigern und die Aufenthaltsqualität in Hamburg zu erhöhen. Dass Klaus-Michael Kühne Gefallen an eigenen Hotels findet, hatte er der Tageszeitung "Die Welt" in einem Interview gestanden: "Ich bin so viel in Hotels unterwegs, vielleicht ist das eine stille Liebe von mir." Im nächsten Monat eröffnet der Unternehmer denn auch mit dem Castell Son Claret auf Mallorca sein erstes Hotel.

Kühne und seine Frau Christine haben das historische Schloss aus dem 18. Jahrhundert originalgetreu restauriert und mit Liebe zum Detail erweitert. Am Fuße des Unesco-Weltnaturerbes, dem Tramuntana Gebirge, unweit von Puerto Portals in der Provinz Calvía im Südwesten Mallorcas gelegen, präsentiere das Fünf-Sterne-plus-Hotel ein rar gewordenes Gut: den "Luxus der Stille".

Auf dem rund 1,3 Millionen Quadratmeter großen Gelände stehen das Schloss sowie acht Häuser und Stallungen. Im Park wachsen Mandel- und Zitronenbäume, lauschige und versteckte Sitzplätze laden zum Verweilen ein. Von der Liege unter dem Sonnenschirm am Pool schweift der Blick in die Berge.

In 38 Zimmern und Suiten mit bodentiefen Fenstern, Eichenparkett, sandfarbenen Marmorböden und beige gestrichenen Wänden sowie extragroßen Wannen in den Bädern finden die Gäste alle nur vorstellbaren Annehmlichkeiten. Für Sterneküche soll der international renommierte Küchenchef Fernando Perez Arellano sorgen.