Der Schmidt-Theater-Chef sprach mit Abendblatt.de darüber, ob der Auftritt des Travestie-Stars im TV-Camp wirklich eine gute Idee ist.

Hamburg. Olivia Jones überzeugt nicht nur die Dschungelbewohner und die Zuschauer der RTL-Show, sondern auch Schmidt-Theater-Chef Corny Littmann. Im Gespräch mit Abendblatt.de lobt der 60-Jährige jetzt den Einsatz der Kiez-Diva im australischen Dschungel. Sie habe die Teilnahme zwar finanziell nicht nötig, steigere aber so ihren Bekanntheitsgrad enorm. „Ihr Ruf kann dadurch nicht geschädigt werden. Für eine kluge Geschäftsfrau ist das die perfekte Investition in die eigene Marke“, sagte Littmann. Er schaue regelmäßig, wie sich die Kiez-Wirtin mache: „Ich will wissen, wie sich Olivia schlägt.“

Und tatsächlich: Die selbsternannte Bürgermeisterin von St. Pauli schlägt sich trotz in der Hitze schrumpfenden Gummibusens und zerlaufender Schminke wacker. Nach nur fünf Tagen im Dschungel hat sie jedes Kandidaten-Herz erobert. Den naiven Joey klärte sie am Mittwoch einfühlsam über die Unterschiede zwischen Transsexualität und Travestie auf. Bei der Dschungelprüfung glänzte die Hamburgerin, weil sie ohne Murren Maden, Heuschrecken und einen Käfercocktail verdrückte und dabei auch tatkräftig Prüfungspartnerin und Dschungel-Mimose Georgina unterstützte.

Das beeindruckt auch den Theater-Mann von St. Pauli. „Sie selbst nennt sich ja "Bürgermeisterin von Sankt Pauli", das trifft wohl eher nicht zu. Präsidentin vom Camp ist sie jedoch schon seit Stunde Null“, sagt Littmann. Es sei nahezu paradox, dass ausgerechnet der Paradiesvogel von der Reeperbahn zur größten Identifikationsfigur der Staffel geworden sei.

Der St. Paulianer ist sich sicher, dass Olivia Jones das Leben im Dschungel weiterhin äußerst erfolgreich meistern wird. „Olivia wird Königin. Es sei denn, es stellt sich heraus, dass auch sie pornosüchtig ist. Schlimme Sache, diese Pornosucht“, sagt Littmann augenzwinkernd. Und wenn die guten Wünsche tatsächlich in Erfüllung gehen, will er sogar über einen Empfang auf St. Pauli nachdenken. Wie die Welcome-Show aussehen soll, müsse man überlegen. Aber sie wird wohl bunt und lustig - wie Olivia Jones und „ihr“ Hamburger Kiez.