Algenhaus, Mahnmal mit Solarhülle: Ab März können die Hamburger die 63 IBA-Projekte ansehen. Neue Bus-Linie bringt Besucher hin.

Hamburg. IBA - noch verbinden die Hamburger wenig mit diesen drei Buchstaben. Doch bei der Abschlusspräsentation 2013 will die Internationale Bau-Ausstellung zeigen, was sich seit 2006 entwickelt hat. Insgesamt wurden und werden 63 Projekte für die IBA in Wilhelmsburg, auf der Veddel und dem Harburger Binnenhafen realisiert. Vom 23. März bis zum 3. November lädt die IBA unter dem Motto „Stadt neu bauen” ein, sich auf dem insgesamt 35 Quadratkilometer großen Gelände umzusehen.

Parallel zur internationalen Gartenschau (igs) sind in diesem Zeitraum tägliche Besichtigungstouren, zahlreiche Veranstaltungen, sechs Ausstellungen, Fachtagungen und Kongresse geplant. Die Ausstellung biete kreative Antworten für „ein gutes Miteinander in lebenswerten Quartieren und für eine klimaverträgliche Zukunft der Metropole“, sagte Umweltsenatorin Jutta Blankau (SPD) am Mittwoch bei der Programmvorstellung. Die IBA solle zeigen, wie ein notwendiger energetischer und sozialer Städtebau gelingen kann.

Das Präsentationsjahr 2013 ist Abschluss der IBA, die zum ersten Mal in Hamburg stattfindet. Die Ausstellung beschränke sich nicht nur darauf, das am Ende die entstandenen Gebäude von einem interessierten Publikum anzusehen sind, sagte IBA Geschäftsführer Uli Hellweg. Die Ausstellung sei ein „Labor“, in dem Architekten, Stadtplaner und Ingenieure forschen, wie für die Zukunft innovativ und klimafreundlich gebaut werden kann. Seit 2006 wurden im Rahmen der IBA insgesamt 63 Projekte realisiert. Fertiggestellt sind davon bereits 18, die anderen 45 befinden sich derzeit noch im Bau.

Die Projekte zielen dabei häufig auf umweltschonende Techniken ab. Water- und Small Material Houses nutzen ihre eigenen natürlichen Energiequellen, wie beispielsweise das Algenhaus, das Wärme aus Kleinstpflanzen speichert. Auch der ehemalige Flakbunker in Hamburg-Wilhelmsburg wird zurzeit zu einem Kraftwerk erneuerbarer Energien umgebaut. Das Zweite-Weltkriegs-Mahnmal bekommt eine Solarhülle auf der Südseite des Daches und ein Café in 30 Metern Höhe. Im Präsentationsjahr wird er Ausstellungsort der IBA. Weitere Ausstellungen sind unter anderem im Harburger Gloria Tunnel und auf dem Energieberg Georgswerder geplant.

Die IBA kann während des Präsentationsjahres auf Spaziergängen, Schifffahrten, per Fahrrad oder Bus erkundet werden. Es soll extra eine neue Bus-Linie für Ausstellungsbesucher eingerichtet werden. Umweltfreundliche Dieselhybridbusse fahren Gäste stündlich durch das Projektgebiet. Zudem soll es Programmpunkte aus Kunst, Musik, Theater, Film und Sport sowie Nachtwanderungen geben. Der britische Künstler Anthony McCall wird in Kooperation mit den Hamburger Deichtorhallen das einjährige Lichtkunstprojekt „Sprung über die Elbe“ durchführen. Der Lichtstrahl dreier Scheinwerfer verbindet dabei die Elbinsel mit dem südlichen und nördlichen Flussufer.

Insgesamt tagen 28 Kongresse im Rahmen des IBA-Präsentationsjahres. Neben dem „8. Extrem-Wetter-Kongress“ trifft sich im Juni die Junge Hamburger Klimakonferenz. Auf dem Gipfel des Energieberges werden alle beteiligten Kinder und Jugendlichen ihre erarbeitete Klimabotschaft für Hamburg und die Metropolregion an die Politiker überreichen.

Allerdings gibt es auch Kritik an der IBA. Rund 25 Gegner blockierten die Präsentationsvorstellung. Sie wollten auf die drohende Mietsteigerung durch die Bauausstellung hinweisen. In einem Flugblatt beklagten sie die IBA als eine Stadtentwicklungspolitik, die Menschen nach ihrer Zahlungskräftigkeit einordne und aus ihren Wohnorten vertreibe.