Sonnabend wird im Schanzenviertel gefeiert, abends vermutlich randaliert. Polizei richtet Gefahrengebiet ein, um Störer früh zu entlarven.
Hamburg. Am kommenden Sonnabend findet erneut das alljährliche Straßenfest im Schanzenviertel statt. Danach rechnet die Polizei wie in den vergangenen Jahren mit Ausschreitungen und schweren Krawallen. Daher hat sie bereits jetzt angekündigt, am Sonnabend um 23.00 Uhr bis Sonntag um 5.00 Uhr ein sogenanntes Gefahrengebiet rund um das Viertel einzurichten. "2011 kam es nach dem Schanzenfest bei Ausschreitungen durch Randalierer zu schweren Körperverletzungen, Sachbeschädigungen, Brandstiftungen und Plünderungen", berichtet Sandra Levgrün, Sprecherin der Hamburger Polizei. Straßenschlachten habe man aber verhindern können.
Im sogenannten Gefahrengebiet dürfen Einsatzkräfte ab 23.00 Uhr Personen kontrollieren, ihre Taschen auf gefährliche Gegenstände untersuchen und Aufenthaltsverbote aussprechen. Sollte es nötig sein, könne die Polizei auch Menschen in Gewahrsam nehmen. Bei dem Straßenfest habe man bisher nie Probleme gehabt. "Aber dann im Anschluss kommen viele Krawallmacher und Jugendliche, um Straftaten zu begehen", so die Sprecherin. Das wolle man nicht dulden. Das Gefahrengebiet sei die Rechtsgrundlage für ein schnelles Eingreifen und eine genaue Kontrolle.
Details zu dem Einsatz der Polizei sollen am Mittwoch oder Donnerstag bekannt gegeben werden. Bislang könne noch nicht eingeschätzt werden, mit wie vielen Menschen zu rechnen sei. Das werde jetzt die nächsten Tage auch bei entsprechenden Foren im Internet beobachtet.
Das Schanzenfest im Stadtteil Sternschanze geht auf die Initiative der Anwohner zurück. Tagsüber stöbern hier rund 10.000 Besucher auf dem Flohmarkt und an den Infoständen. Das seit 1988 stattfindende linksalternative Fest verläuft in der Regel ohne Randale. In der Nacht danach jedoch kommt es alljährlich zu Krawallen.