10 000 Menschen schauten zu. Dabei hätte der Wind das Eindocken fast verhindert.

Trotz Kälte und Schauerböen: Knapp 10 000 Menschen haben gestern Abend an der Elbe wieder das Einlaufen der "Queen Mary 2" verfolgt. Hell erleuchtet erschien der Luxusliner gegen 19.30 Uhr aus der Dunkelheit im Hafen, drehte vor Övelgönne und glitt dann majestätisch und nahezu lautlos an den Landungsbrücken vorbei. Rund 3500 Zuschauer waren hierhergekommen, um diesen Moment zu erleben. Einige klatschten sogar. "Es ist ein Traum, immer wieder", sagte etwa Uschi Kramer (58), die zu den treuen Hamburger "Queen Mary 2"-Guckern gehört.

Spannend wurde es gegen 20.30 Uhr, als das längste Passagierschiff (345 Meter) der Welt mit dem Bug voran in das Dock 17 von Blohm + Voss einlief. Erst wenige Minuten zuvor hatten Lotsen und Werft sich dazu entschieden. Ein wenig mehr Wind - und sie hätten das Manöver abgebrochen, weil der Druck auf die enorme Fläche der Aufbauten zu groß gewesen wäre. Bei Blohm + Voss wird in den nächsten Tagen eine reparierte Antriebsgondel wieder angebaut. Vier solcher modernen Antriebssysteme sind bei der "Queen" normalerweise am Rumpf montiert; eine war am Jahresanfang in Port Everglades (Florida) beschädigt worden. Im Mai war das Schiff daher schon mal zu einem Werftbesuch bei Blohm+Voss, um das kaputte, rund 270 Tonnen schwere Teil zu demontieren. Das Passagierschiff kann auch mit drei Antriebsgondeln fahren, erreicht so nur nicht ganz seine Höchstgeschwindigkeit von 30 Knoten (rund 55 Kilometer pro Stunde).

Am Freitagmorgen, 2 Uhr, soll die "Queen" Hamburg mit Ziel New York wieder verlassen. Anschließend geht es zu Kreuzfahrten in die Karibik. 2007 wird sie wieder in Hamburg erwartet: Am 26. Juli und 23. August starten von hier zwei der neuntägigen Transatlantikfahrten (ab 2280 Euro) nach New York.