Nach dem Verfahren gegen den Morsal-Mörder strengt die Staatsanwaltschaft ein weiteres Verfahren gegen Ahmad Obeidi an.

Die Staatsanwaltschaft hat ein neues Verfahren gegen den verurteilten Schwestermörder Ahmad Obeidi eingeleitet. Der 24-Jährige war in der vergangenen Woche nach dem Urteilspruch (er bekam lebenslang wegen Mordes an der damals 16-jährigen Morsal Obeidi) im Gericht ausgerastet. Er beschimpfte den Staatsanwalt Boris Bochnick auf das Übelste, zeigte ihm den Mittelfinger. "Ein Strafantrag liegt vor, wir haben ein Verfahren eingeleitet", bestätigt Staatsanwaltschafts-Sprecher Wilhelm Möllers dem Abendblatt.

Ermittelt werde wegen Beleidigung. Möllers: "Auch die Staatsanwaltschaft hat Verständnis dafür, wenn Angeklagte nach einem Urteil Emotionen zeigen. Doch hier handelte es sich eindeutig um mehr, als reine Taktlosigkeit." Bereits seit Montag ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen noch unbekannte Täter wegen Bedrohung. Bei einer Tageszeitung war eine E-Mail eingegangen, in der ein anonymer Schreiber drohte, "Boris Staatsanwalt" umzubringen. "Wir Afghanen nehmen Rache", hieß es in dem Schreiben.