In den Notaufnahmen sind die ersten Patienten mit Hitze-Symptomen behandelt worden. Hamburger Kliniken seien auf Patientenanstieg vorbereitet.

Hamburg. Bei den hochsommerlichen Temperaturen werden in Hamburger Kliniken die ersten Patienten mit Hitze-Symptomen behandelt. Kopfschmerzen, Schwindel, Kreislaufprobleme sowie allgemeines Unwohlsein waren typische Diagnosen der Notaufnahmen, wie die Asklepios Kliniken am Donnerstag mitteilten. Sollte die Wetterlage länger anhalten, werde erfahrungsgemäß etwa jeder zehnte Patient der Notaufnahme ein Hitzeopfer sein. "Besonders gefährlich sind der Flüssigkeitsmangel und die direkte Hitzeeinwirkung auf den Kopf“, warnte Professor Gunter Schmidt, Chefarzt für Notfallmedizin. Vor allem alte und kranke Menschen müssten in dieser Jahreszeit besonders vorsichtig sein, teilte der Mediziner mit.

Auch das Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf (UKE) ist für mehr Patienten gerüstet. Im UKE war die Lage am Mittwoch und Donnerstag noch ruhig. "Im Moment verzeichnen wir keinerlei Anstieg der hitzebedingten Beschwerden“, sagte eine Sprecherin der Klinik. Auch sei mit sinkenden Temperaturen zu rechnen. Sollte es zu einer anhaltenden Hitzewelle kommen, ist das UKE eigenen Angaben zufolge auch in diesem Jahr "gut aufgestellt“.

"Besonders gefährlich sind der Flüssigkeitsmangel und die direkte Hitzeeinwirkung auf den Kopf“, sagte Gunter N. Schmidt, Chefarzt der Abteilung für Anästhesiologie, Intensivmedizin, Notfallmedizin und Schmerztherapie in der Asklepios Klinik Altona in Hamburg. Der Mangel an Flüssigkeit im Körper sei Folge von zu geringer Flüssigkeitsaufnahme und einem Flüssigkeitsverlust durch Schwitzen.

Auch eine Bewusstseinstrübung kann Schmidt zufolge eine ernst zu nehmende Folge der Hitze sein. Insbesondere alte und kranke Menschen müssten in dieser Jahreszeit besonders vorsichtig sein, warnt der Notfall- und Intensivmediziner. Ältere Menschen reagierten empfindlicher auf Flüssigkeitsverlust, weil bei ihnen der Anteil von Flüssigkeit am Körpergewicht nur 50 Prozent ausmacht.

Bei großer Hitze geht laut Asklepios mit dem Körperwasser immer auch das Natriumsalz verloren – vor allem aus den Körperzellen einschließlich Nervengewebe. Diese trocknen dann regelrecht aus. Der Mensch wird müde und matt, die Reaktionsfähigkeit lässt nach. Im Extremfall kann es zu regelrechten Verwirrtheitszuständen kommen.

Wenn es zu einem Hitzschlag oder Kollaps gekommen ist, raten die Mediziner dazu, sofort die Feuerwehr unter der Telefonnummer 112 zu alarmieren. Helfer sollten den Betroffenen an einen kühlen Ort bringen, seine Kleidung auflockern nicht zu kühle Getränke reichen.

Halten Wärmeperioden mit Temperaturen bis 30 Grad Celsius über eine Woche lang an, akklimatisiert sich der Körper den Angaben zufolge in der Regel ganz gut. Für diese Phase der Wetter-Erwärmung benötigt der Mensch allerdings vermehrt Wasser, Mineralien und Kochsalz.

Mit Material von dpa

Badeseen in Hamburg