Ermittler schätzen den Marktwert der Plagiate auf rund 7,5 Millionen Euro. Fahnder entdeckten die Fälschungen bei einer Routinekontrolle.

Hamburg. Es ist die bisher größte Menge gefälschter Parfums die Fahnder des Zolls in der Bundesrepublik sichergestellt haben: Im Hamburger Hafen entdeckten die Ermittler 151.000 Flakons mit einem geschätzten Wert von 7,5 Millionen Euro. Nach Angaben des Zolls sollen dabei alle bekannten Marken der Produktpiraterie zum Opfer gefallen sein. Bereits Anfang Juni fiel einer Ermittlungsgruppe ein Container aus China auf. Die Beamten ließen ihn in der Prüfanlage Waltershof röntgen. Laut Zollanmeldung sollten darin Stahltüren transportiert werden.

Adressiert war die Ware an eine Brandenburger Firma. Auf den Röntgenbildern entdeckten die Beamten etwa 50.000 Flakons. Eine Kontrolle der vermeintlichen Markenparfums ergab, dass es sich um Fälschungen handelt. Im Unterschied zu echten Parfums riechen die Plagiate zunächst sehr intensiv, verlieren nach kurzer Zeit jedoch ihren Duft, so ein Sprecher des Zollamtes. Die Hamburger Zollfahnder kontrollierten daraufhin zwei weitere Container aus China, mit denen die gleichen Stahltüren nach Deutschland transportiert wurden. Auch dort waren zahlreiche Kartons mit den gefälschten Produkten versteckt. Der letzte Container erreichte am vergangenen Wochenende den Hamburger Hafen.

+++ Fälschungen können Leben gefährden +++

Bei der Überprüfung der Brandenburger Firma stießen die Zollfahnder auf ein Import- und Exportunternehmen, das offenbar "zum Schein firmiert", so die Ermittler. Sie gehen davon aus, dass die Parfums weiter nach Osteuropa transportiert werden sollten. Vermutlich um sie dort auf dem Schwarzmarkt oder im Internet zu verkaufen. (dob)