Das Büro nimmt im Januar in der “Neuen Burg“ seine Arbeit auf. Der Evangelische Kirchentag findet zum vierten Mal in der Hansestadt statt.
Hamburg. In 16 Monaten ist es soweit: Vom 1. bis 5. Mai 2013 findet der 34. Deutsche Evangelische Kirchentag in Hamburg statt. Schon jetzt laufen in der Hansestadt die Vorbereitungen an: Im Januar eröffnet das Kirchentagsbüro in der „Neuen Burg“ unmittelbar neben der Nikolai-Ruine sein Hauptquartier. Von dieser Zentrale aus soll das protestantische Laientreffen gesteuert werden.
Über 100.000 Dauergäste werden zum Kirchentag erwartet, der nach 1953, 1981 und 1995 zum vierten Mal in Hamburg gefeiert wird. Zum Auftakt rechne man mit rund 400.000 Besuchern, sagt Nordelbiens Kirchentagspastor Ekkehard Maase. Deshalb sei das Volksparkstadion als Eröffnungsort zu klein. Auch für den Schlussgottesdienst reiche das HSV-Stadion nicht. Der traditionelle „Abend der Begegnung“ werde daher vermutlich rund um die Binnenalster, auf dem Rathausmarkt und in Teilen der HafenCity stattfinden. Die Abschlussveranstaltung ist im Stadtpark geplant.
+++Evangelischer Kirchentag kommt 2013 nach Hamburg+++
„Wir sind dabei, das Terrain abzustecken und lokale Besonderheiten zu berücksichtigen“, beschreibt Maase sein Arbeitsprogramm. Die Suche nach rund 15.000 Privatquartieren werde sich zum Beispiel auf den Radius des Hamburger Verkehrsverbundes (HVV) beschränken. Die Grenzen für „Orte des Kirchentages“ würden „erheblich enger gezogen“. Alle denkbaren Locations kommen auf den Prüfstand: Kirchen, Theater, Museen, die Musikhalle, Einkaufspassagen, Parks und sonstige Freiflächen.
„Glaube am Meer und am Hafen“ lautet der Arbeitstitel des Kirchentages, dessen Losung erst Ende Januar vom Präsidium beschlossen wird. „Maritim wird das Ereignis aber auf alle Fälle“, so Maase. Dafür stehe auch die Nordkirche als Gastgeber. Die Hafenstädte Kiel, Lübeck, Travemünde, Wismar, Rostock und Stralsund sollen „in geeigneter Weise vorkommen“. Schließlich prägten das Meer, die Küste und die Deiche große Teile der Landschaften in Schleswig-Holstein, Mecklenburg und Vorpommern.
Präsident des Hamburger Kirchentages ist der Trierer Verfassungsrechtler Gerhard Robbers. „Wir dürfen auf einen herrlichen Kirchentag in Hamburg hoffen“, sagt er. „Mit den vielen Menschen wollen wir ein Zeichen in Kirche und Stadt, in der deutschen Gesellschaft und in der Welt setzen.“ Die Stadt Hamburg hatte bereits 2009 unter dem schwarz-grünen Senat 7,5 Millionen Euro für den Kirchentag bereitgestellt. Damit ist die Hansestadt mit knapp der Hälfte an den veranschlagten Gesamtkosten in Höhe von 16 bis 17 Millionen Euro beteiligt.
Fest eingeplante Kirchentagsthemen sind die Ökumene sowie die Vielfalt der Religionen und Kulturen in Hamburg. Aktuelle Themen wie Klimawandel, Energiewende und Eurokrise kommen hinzu. Die parallel stattfindende Internationale Gartenschau (igs) und die Internationale Bauausstellung (IBA) in Hamburg sollen weitere Synergien schaffen.
Maase freut sich auf ein „Hauptquartier im Herzen der City“. 1995 war die Geschäftsstelle des Kirchentages auf einem Kasernengelände in Hamburg-Harburg untergebracht – „das war extrem ungünstig“. Zunächst werden rund 20 Mitarbeiter in dem elfstöckigen Hochhaus „Neue Burg“ arbeiten, im Laufe des Jahres soll diese Zahl auf 80 bis 100 anwachsen. Offizielle Einweihung ist am 11. Januar. Zuletzt war in dem Gebäude eine Versicherung untergebracht. Bis Ende 2001 beherbergte das Haus auch die Hamburger Bischofskanzlei und die Verwaltung des damaligen Kirchenkreises Alt-Hamburg. (epd/abendblatt.de)