Wo jetzt renoviert wird - die Liste der größten Projekte. 74 Millionen Euro für insgesamt 169 Einzelmaßnahmen stehen zur Verfügung.
Hamburg. Schüler, Lehrer und Sportler können sich freuen: Hamburg saniert in den kommenden Jahren 120 Schul-Turnhallen oder baut sie neu. Bis 2015 stellt die stadteigene Gesellschaft Schulbau Hamburg 74 Millionen Euro für insgesamt 169 Einzelmaßnahmen zur Verfügung. Sie reichen vom Neubau einer Sporthalle für das Gymnasium Eppendorf über die Grundsanierung einer Turnhalle der Schule Curslack-Neuengamme bis zur Reparatur von Duschen und Toilettenspülungen in anderen Objekten. Dem Abendblatt liegt die Liste der wichtigsten Projekte und ihrer Fertigstellungstermine vor.
"Viele Sportanlagen sind seit Jahren in einem nicht akzeptablen Zustand. Wenn Sport Spaß machen soll, müssen auch Hallen und Plätze die Menschen zum Sporttreiben einladen", sagt Sportsenator Michael Neumann (SPD). Über die Turnhallen-Sanierung hinaus sollen auch andere städtische Sportanlagen modernisiert werden, sodass die Gesamtsumme der Investitionen bis 2015 rund 100 Millionen Euro betragen wird. 29 Millionen Euro sollen noch bis zum Ende dieses Jahres ausgegeben werden, 40 Millionen dann 2012. In diesen Summen sind Aufwendungen für den Bau von Kunstrasenplätzen enthalten, die der CDU-Senat vor vier Jahren beschlossen hatte. 14 sind bisher neu gebaut worden, elf in Planung. Hamburg hat nach einer Statistik des Sportamtes 150 Sportanlagen, zum Teil mit mehreren Fußballplätzen, und 690 Sporthallen. Von ihnen befinden sich 85 im Besitz von Vereinen und Verbänden.
+++ Verantwortung für Hamburg +++
+++ 74 Millionen Euro gegen den Verfall +++
Die Sanierungsoffensive ist Teil eines Gesamtkonzepts, das unter anderem auch den Boden für die Ausrichtung sportlicher Großveranstaltungen bereiten soll. "Wir können nicht von Olympischen Spielen träumen, und in unseren Hallen bröckelt der Putz von der Decke. Eine Olympiabewerbung fängt für die Menschen in ihrer Turnhalle um die Ecke an", sagt Neumann. Und Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) ergänzt: "Sport leistet einen wichtigen Beitrag für die Entwicklung unseres Gemeinwesens. Sportpolitik ist auch städtische Strukturpolitik."
Günter Ploß, der Präsident des Hamburger Sportbundes (HSB), begrüßt die Sanierungspläne des Senats ("Der HSB hat das seit langer Zeit von der Stadt gefordert"), kritisiert aber die Informationspolitik der Schulbau Hamburg: "Deshalb hat der HSB jetzt durchgesetzt, dass Schließungen von Hallen zum Zwecke der Renovierung auf der HSB-Homepage bekannt gegeben werden, damit niemand mehr vor geschlossenen Türen stehen muss."