Die aus einer Hamburger Klinik gestohlene Baby-Leiche ist noch immer verschwunden. Bei der Polizei ist bisher kein Hinweis eingegangen.
Hamburg. Keine Zeugen, keine Hinweise – die mit einer Transportkiste gestohlene Leiche eines tot geborenen Babys aus der Asklepios Klinik in Hamburg-Altona bleibt bisher unauffindbar. Auch einen Tag nach einem öffentlichen Zeugenaufruf habe sich niemand bei den Ermittlern gemeldet, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Die Klinik stellt nun ihre Sicherheitsvorkehrungen auf den Prüfstand und sucht nach Verbesserungen. „Jetzt ist aber das einzige Ziel, dass die Eltern ihr Kind beerdigen können“, betonte ein Kliniksprecher.
Ein Behälter mit der Leiche des kleinen Jungen war am 11. Oktober aus dem Krankenhaus gestohlen worden. Erst nach drei Tagen – als der Bestatter das tote Kind abholen wollte – wurde der Diebstahl bemerkt. „Es gab eine Lücke von einigen Tagen, in der man nicht gemerkt hat, dass das Baby weg ist“, sagte der Polizeisprecher. Die Klinik geht davon aus, dass der Dieb gar nichts von der Leiche in dem Transportbehälter wusste und nur die Kiste haben wollte.
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Der Behälter verschwand aus dem Untergeschoss des Krankenhauses - an einer Stelle, an der sich die Wege zum Krankengeschichtenarchiv, zu einer Baustelle in der Klinik und zu einem Ausgang kreuzen. Ein Mitarbeiter hatte die Kiste mit der Leiche dort entgegen den Vorschriften auf einem Regal abgestellt. Die Klinik hat sich inzwischen von dem Mitarbeiter getrennt.
Die Polizei wertet derzeit die Videos aller Überwachungskameras der Klinik aus. Das Sichten des umfangreichen Materials – es geht um Videomaterial von insgesamt mehr als 100 Tagen Länge – werde vermutlich noch Wochen dauern, erklärte der Polizeisprecher.
Nach dem Diebstahl der Babyleiche zieht die Klinik nun Konsequenzen. Gebe es künftig eine Totgeburt in der Klinik, werde ab sofort in der Pathologie nachgefragt, ob die Leiche auch angekommen ist, berichtete der Sprecher. Auch werde überlegt, welche Teilbereiche im Untergeschoss sich besser sichern ließen – ohne Fluchtwege und Brandschutzvorkehrungen zu beeinträchtigen.