Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen 22-Jährigen erhoben. Er soll in der HSV-Arena Sprengsätze platziert haben.
Hamburg. Kurz vor dem Bundesliga-Derby zwischen dem HSV und dem FC St. Pauli im vergangenen Februar soll ein 22-Jähriger drei Rauchbomben in der HSV-Arena deponiert haben. Die Hamburger Staatsanwaltschaft hat jetzt Anklage gegen den Mann erhoben, wie Behördensprecher Wilhelm Möllers sagte. Die selbstgebauten Sprengsätze, die unter drei Sitzen im Gästefanblock angebracht waren, hätten eine „erhebliche Sprengkraft“ gehabt, betonte Möllers. „Wir gehen davon aus, dass er zur HSV-Fanszene gehörte", sagte er.
Die Rauchbomben waren wenige Tage vor dem Spiel entdeckt worden. Das eigentlich für den 6. Februar geplante Lokalderby war abgesagt und auf den 16. Februar verschoben worden. Das eigentlich für den 6. Februar geplante Lokalderby war deshalb abgesagt und auf den 16. Februar verschoben worden. Der FC St. Pauli gewann dann erstmals seit fast 34 Jahren wieder beim Stadtrivalen mit 1:0.
Nach dem Willen der Staatsanwaltschaft soll sich der 22-Jährige HSV-Fan wegen versuchten gemeinschaftlichen Herbeiführens einer Sprengstoffexplosion vor dem Amtsgericht Hamburg-Altona verantworten. Die Anklagebehörde ermittelt auch gegen zwei weitere Beschuldigte, die an der Tat beteiligt gewesen sein sollen. Der 22-Jährige habe bisher zu dem Vorwurf geschwiegen, sagte Möllers. Die Polizei hatte den Mann aus Bönningstedt (Kreis Pinneberg) zwei Tage nach dem Fund der Rauchbomben festgenommen.
Die Sprengsätze seien mit Bauschaum professionell unter die Sitze geklebt worden, berichtete Möllers. Ein Digitalwecker sollte der Zeitzünder sein. „Wir gehen davon aus, dass bei der Explosion jedes Sprengsatzes mehrere Personen hätten schwer verletzt werden können.“ Die Staatsanwaltschaft habe die Rauchbomben nachbauen lassen, um ihre Sprengkraft festzustellen. „Mit den Rauchkörpern sollte außerdem der Gästefanblock in die HSV-Vereinsfarben blau-weiß-schwarz eingehüllt werden“, erklärte Möllers. (dpa)