Vor dem Treffen der CDU-Bildungsexperten in Hamburg verteidigt der Generalsekretär das Vorhaben, Haupt- und Realschulen zu vereinen.
Hamburg. Unmittelbar vor Beginn der Beratungen in Hamburg über den neuen CDU-Kurs in der Bildungspolitik hat Generalsekretär Hermann Gröhe das umstrittene Konzept nochmals verteidigt. "Es geht nicht um die Abschaffung der Hauptschule“, sagte er am Montag im ZDF-"Morgenmagazin“. "Es geht um eine Stärkung des gegliederten Schulsystems.“ In Zeiten eines dramatischen Schülerrückgangs machten sich viele Bundesländer auf den Weg, Haupt- und Realschule zusammenzuführen. "Das kann, muss aber nicht die sinnvolle Alternative sein, da wo es lebensfähige Hauptschulen gibt.“
An diesem Montagabend wird Bundesbildungsministerin Annette Schavan in einer ersten CDU-Bildungskonferenz der Christdemokraten der Nordländer im Hamburger CCH ihr Konzept bei der Parteibasis zur Diskussion stellen. Auch Gröhe wird dazu erwartet. Der Leitantrag mit dem Titel "Bildungsrepublik Deutschland“ für den Bundesparteitag Mitte November in Leipzig sieht unter anderem vor, Haupt- und Realschulen zu sogenannten Oberschulen zu verschmelzen. In dem 42 Seiten langen Bildungspapier heißt es aber auch: "Daneben respektieren wir integrative Systeme und funktionierende Haupt- und Realschulen vor Ort, wo dies dem Elternwillen entspricht.“ Schavan schlägt vor, dass man die Hauptschulen dort, wo es nötig ist, mit der Realschule zusammenbringt. In vielen Bundesländern ist das ohnehin längst geschehen, etwa in Hamburg und Schleswig-Holstein.
+++ Streit um Hauptschulen entzweit die CDU +++
Zur Bildungskonferenz in Hamburg sind die CDU-Landesverbände der Hansestadt, Schleswig-Holsteins, Niedersachsens, Bremens und Mecklenburg-Vorpommerns geladen. Weitere überregionale Konferenzen sind in Wiesbaden, Saarbrücken und Berlin geplant. "Wir diskutieren das monatelang, dann entscheidet ein Parteitag“, sagte Gröhe. "Meinungsbildung von unten nach oben. So wird das in der Union diskutiert.“ (dpa/abendblatt.de)