Unterhaching war für den SC Freiburg eine Nummer zu groß und gewann verdient mit 3:2. Der FC Schalke 04 gewann mit 11:1 in Teningen.

Hamburg. Titelverteidiger FC Schalke 04 hat sich zum Auftakt des DFB-Pokals keine Blöße gegeben und die Pflichtaufgabe beim Siebtligisten FC Teningen souverän gemeistert. Der Bundesligist setzte sich am Sonntag locker mit 11:1 (6:1) gegen die südbadischen Amateurfußballer durch und zog in die zweite Runde ein. Die ins Freiburger Badenova-Stadion verlegte Partie sahen 21 000 Zuschauer.

Viermal Klaas Jan Huntelaar in der 3., 22., 39. und 64. Minute, Raúl (13., 32.), Lewis Holtby (58., 75.) und Mario Gavranovic (70., 79.) mit jeweils zwei Toren sowie Kyriakos Papadopoulos (7.) sorgten für den Schalker Kantersieg. Den von den Teninger Fans begeistert gefeierten Ehrentreffer für die Gastgeber erzielte Florian Kirstein (20.) zum zwischenzeitlichen 1:3.

Der FSV Mainz 05 hat drei Tage nach dem mäßigen Europa-League-Auftakt eine Blamage in der ersten Runde des DFB-Pokals nur mit viel Glück verhindert. Gegen den rheinland-pfälzischen Oberligisten SVN Zweibrücken kam der Bundesliga-Fünfte der Vorsaison erst in der Verlängerung zu einem mühsamen 2:1 (0:0)-Erfolg.

Die Mainzer Tore erzielten der Kroate Petar Sliskovic (95.) und Sami Allagui (115.). Nach dem Anschlusstreffer durch Stefan Maul (116.) mussten die Gäste, die nach der Gelb-Roten Karte gegen Radoslav Zabavnik seit der 88. Minute in Unterzahl agierten, sogar noch mal zittern. In der Nachspielzeit verpasste Maul den Ausgleich mit seinem Schuss aus halbrechter Position nur knapp.

Fußball-Bundesligist 1899 Hoffenheim ist im DFB-Pokal bei der Premiere von Trainer Holger Stanislawski nur knapp einer Blamage entgangen. Beim rheinischen Sechstligisten Germania Windeck kamen die Breisgauer nur zu einem mühsamen 3:1 (0:1)-Sieg nach Verlängerung. Der eingewechselte Neuzugang Fabian Johnson und Ryan Babel erlösten ihr Team mit ihren Treffern in der 98. beziehungsweise 115. Minute.

Die Profis des ehemaligen St.-Pauli-Coaches Stanislawski mussten sogar einem Rückstand hinterherlaufen: Florian Buchholz traf in der 36. Minute für die Dorfkicker aus Windeck (36.), Sead Salihovic (51.), U21-Europameister Johnson, der vor der Saison für etwa 700.000 Euro vom VfL Wolfsburg ins Kraichgau gewechselt war, und Babel sorgten dann doch noch für den glücklichen Einzug in die zweite Runde. Dennoch enttäuschten die Hoffenheimer vor dem Liga-Auftakt bei Hannover 96 am Sonnabend auf der ganzen Linie.

Der viermalige Cup-Sieger 1. FC Köln hat die Auftakthürde im DFB-Pokal ohne größere Mühe gemeistert und mit einem ungefährdeten 3:0 (2:0)-Erfolg über Viertligist SC Wiedenbrück die zweite Runde erreicht. Sechs Tage nach der umstrittenen Entmachtung von Ex-Kapitän Lukas Podolski und fünf Tage vor dem Bundesliga-Start gegen den VfL Wolfsburg bescherten Doppeltorschütze Milivoje Novakovic (23. und 45.) sowie Mato Jajalo (78.) dem neuen FC-Trainer Stale Solbakken einen gelungenen Einstand.

Fußball-Zweitligist Fortuna Düsseldorf steht im DFB-Pokal erstmals seit zwölf Jahren wieder in der zweiten Runde. Der Pokalsieger von 1979 und 1980 setzte sich beim viertklassigen Regionalligisten Hessen Kassel mit 3:0 (1:0) durch. Die Treffer für die Mannschaft von Trainer Norbert Meier gegen den erstmals seit 1991 wieder für die erste Runde qualifizierten Ex-Zweitligisten erzielten Thomas Bröker (25.), Sascha Rösler (80.) und Oliver Fink (86.).

Adrian Ramos hat Fußball-Bundesligist Hertha BSC Berlin in die zweite Runde des DFB-Pokals geführt. Der kolumbianische Nationalspieler erzielte beim 4:0 (2:0)-Sieg bei Viertligist ZFC Meuselwitz die ersten beiden Tore (22. und 26.) und ebnete den Weg zu einer gelungenen Generalprobe für Berlins Bundesliga-Comeback am Samstag gegen den 1. FC Nürnberg. Die weiteren Treffer steuerten Andreas Ottl (49.) und Patrick Ebert (56.) bei.

Fußball-Bundesligist Hannover 96 hat die erste Pflichtübung der neuen Saison erwartungsgemäß problemlos gemeistert. Der Europa-League-Teilnehmer bezwang am Sonntag im Lübecker Stadion „Lohmühle“ den mecklenburgischen Oberligisten FC Anker Wismar mit 6:0 (4:0). Mohammed Abdellaoue (12., 25.), Lars Stindl (34., 36.) und Moritz Stoppelkamp (71., 76.) erzielten vor 6077 Zuschauern die Tore für die Niedersachsen, die in den beiden vergangenen Jahren bereits in der ersten Runde des Pokal-Wettbewerbs ausgeschieden waren.

Den neuen Trainer des SC Freiburg hat im DFB-Pokal das Schicksal seines Vorgängers ereilt. Nachdem sich Robin Dutt mit Bayer Leverkusen beim Drittligisten Dynamo Dresden blamiert hatte, schied nur einen Tag später Marcus Sorg in seinem ersten Pflichtspiel als Chefcoach kläglich mit 2:3 (1:0) bei der SpVgg Unterhaching aus. Der Fußball-Bundesligist erlitt dabei nach einer stürmischen Anfangsphase einen unerklärlichen Kollaps gegen eine Mannschaft aus weitgehend Namenlosen und schied erstmals seit 14 Jahren wieder in der ersten Pokalrunde aus.

Der von Heiko Herrlich trainierte Drittligist war zunächst chancenlos und durch Cedrick Makiabi in Rückstand geraten (10.), drehte das Spiel allerdings mit Unbekümmertheit zur allgemeinen Verblüffung der 4100 Zuschauer um. Roland Sternisko (17.) und Mijo Tunjic mit einem sehr umstrittenen Foulelfmeter (47.) brachten den Bundesligisten zwischenzeitlich völlig aus der Fassung. Freiburg wirkte konsterniert und bisweilen hilflos. Vorne fehlte die Durchschlagskraft, in der Abwehr herrschte ein ziemliches Durcheinander. Auch der zwischenzeitliche Ausgleich des eingewechselten Stefan Reisinger (74.) änderte dies nicht entscheidend - im Gegenteil. Tunjic erzielte in der 87. den Siegtreffer für den Underdog erneut per Foulelfmeter - und wieder sorgte der Pfiff von Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) für heftige Diskussionen.

Für Trainer Benno Möhlmann war es ein Heimspiel, für seine Mannschaft FC Ingolstadt ein erfolgreiches Auswärtsspiel. Der Fußball-Zweitligist qualifizierte sich am Sonntag durch ein 4:1 (2:1) beim Bremer Fünftligaclub FC Oberneuland für die 2. Runde im DFB-Pokal. Ex-Werder-Profi Möhlmann, der nur drei Kilometer entfernt vom FCO-Stadion wohnt, sah einen Pflichtsieg durch Tore von Moritz Hartmann (9./71.), Stefan Leitl (19./Foulelfmeter) und Alex Ikeng (87.) Für die Amateure traf Gökhan Aktas (34.) mit einem schönen Schlenzer.

Der Favorit startete vor 1242 Zuschauern zwar konzentriert und führte schnell mit 2:0, doch danach schlichen sich immer mehr Ungenauigkeiten in das Ingolstädter Spiel. Während die Gäste leichtfertig gute Gelegenheiten nicht nutzten, bekam Oberneuland durch das Anschlusstor Aufwind.

Die Bremer Amateure waren im zweiten Abschnitt lange Zeit ein ebenbürtiger Gegner und hatten sogar Chancen zum Ausgleich. Erst Hartmann machte mit seinem zweiten Treffer alles klar.

Der Karlsruher SC ist erfolgreich in den DFB-Pokal gestartet. Im Duell der Fußball-Zweitligisten setzten sich die Badener am Sonntag gegen Alemannia Aachen etwas glücklich mit 3:1 (1:1) durch und zogen in die zweite Runde ein. Für die Aachener war die Niederlage nach dem Fehlstart in der Liga mit null Punkten aus zwei Spielen ein weiterer Rückschlag.

Randalierende Pokal-Fans in Hamburg und Berlin

Nach dem 2:1-Sieg des HSV in der ersten Runde des DFB-Pokals in Oldenburg haben sich rund 100 Fußball-Fans am Samstagabend am Hamburger Hauptbahnhof gewalttätige Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. Nach Angaben der Bundespolizei warfen die offenbar angetrunkenen HSV-Anhänger nach ihrer Ankunft mit Feuerwerkskörpern und Flaschen nach Polizisten. Mehr als 50 Einsatzkräfte setzten Schlagstöcke und Pfefferspray ein. Bei den Ausschreitungen wurden 13 Beamte verletzt. Neun Randalierer wurden vorläufig festgenommen.

Anlass der etwa halbstündigen Auseinandersetzung war ein vermeintlicher Angriff eines HSV-Fans auf einen Polizisten. Die anschließende Personalienfeststellung sei wohl als Provokation aufgefasst worden, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Die Festgenommenen waren am Sonntagvormittag wieder auf freiem Fuß. Ihnen droht eine Anklage, unter anderem wegen Körperverletzung und Beleidigung.

Auch in Berlin war es im Anschluss an die Pokal-Partie zwischen dem BFC Dynamo und dem 1. FC Kaiserslautern (0:3) am Samstag zu schweren Randalen auf den Rängen gekommen. Dabei wurden mindestens 18 Polizisten verletzt. Wie die Polizeipressestelle am Sonntag bestätigte, mussten einige dieser Beamten in Berliner Krankenhäusern ambulant versorgt werden. Wie viele Zuschauer verletzt wurden, konnte die Polizei noch nicht benennen.

MIt Material von dpa und sid