Erst ohne, dann inklusive Robbie Williams: Take That und ihre Fans sangen in der Hamburger Arena die großen Hymnen ihrer Jugend.

Hamburg. Dramaturgisch war der Konzert-Abend nur auf diesen einen Moment zugeschnitten, wie sollte es anders ein: die Vereinigung der Popband Take That auf der Bühne, die Rückkehr des verlorenen Bruders. Der heißt Robbie Williams, und er war am Freitagabend der Star des Open-Air-Konzertes in der ausverkauften Hamburger Arena.

45.000 Fans sahen als Vorband die wie immer fabelhaften Pet Shop Boys. Ihr Ruhm wirkt jedoch gegen den Take Thats beinahe abgestanden. Weil Take That die zurzeit beste Geschichte der Popmusik schreibt, das bewies der Abend eindrucksvoll: Zunächst standen Gary Barlow, Jason Orange, Mark Owen und Howard Donald auf der Bühne, Take That 2.0 sozusagen. Ohne Robbie, mit Formatradio-Pop und Songs wie „Greatest Day“. Die englischen Musiker haben zuletzt achtmal im Wembley-Stadion in London gespielt. Dort wird es nicht anders gewesen sein als am Freitag in Hamburg, wo das Rührstück einen ersten Höhepunkt erreichte, als Robbie Williams erstmals auf die Bühne kam, um kurz nach 21 Uhr.

Und der Super-Performer – trotz Karriereknick ist der unlängst in Kopenhagen unpässliche Williams immer noch ein kleiner King of Pop – legte, na klar, mit seiner Regierungserklärung los: „Let Me Entertain You“. Es ist, im allgemeinen Take-That-Hype der vergangenen Monate, viel von den erwachsen gewordenen Teenager-Fans die Rede gewesen: In Hamburgs Fußball- und Konzertarena waren sie tatsächlich alle da, sie sangen die Hymnen der Jugend. Die neuen, musikalisch deutlich interessanteren Songs des Quintetts (vom Reunion-Album „Progress“) waren nur ein Umweg ins Finale; insofern war es vor allem ein nostalgischer Abend.

„Back for Good“, „Never Forget“, das süßliche „Babe“, dafür waren die Leute gekommen. Wie muss das sein, den Boyband-Pop der frühen Jahre zu spielen? Ganz normal, einigermaßen selbstironisch – und völlig unpeinlich. Bisweilen nieselte es, wahrscheinlich auf manch eine vor Rührung tränennasse Wange.


Lesen Sie auch den Konzert-Liveticker von Abendblatt-Redakteur Thomas Andre:


23:03 Uhr: Take That bedanken sich bei ihren Fans. Das Konzert ist vorbei. Was für ein Abend. Jetzt sind Düsseldorf und München dran.

23:01 Uhr: Das Finale: "Relight my Fire". Es schüttet. Die Arena tanzt. Take That performt wie in jungen Jahren.

22:58 Uhr: Jetzt kommt die Hymne "Never forget". Ein ganz großer Pop-Hit.

22:38 Uhr: Those were the days: Sie spielen all die alten Hits. Das Stadion singt mit. Vornehmlich im Sopran. "Back for Good" ist immer noch ein Schmachtfetzen.

22:13 Uhr: Stampfende Rhythmen, deftige Computersounds, "Kidz". Viele kostümierte Menschen auf der Bühne. Bei derben Tanzeinlagen geht's straight in Richtung "Back for Good".

22:10 Uhr: Es regnet. Die Leute juckt's nicht. Für Take-That-Fans scheint die Sonne.

22:08 Uhr: "Germany, I'm still your son" - Robbie Williams kennt das Spiel. Die Menschen lieben ihn. Ein Entertainer. Und nach "Angels" stehen Take That wiedervereinigt auf der Bühne. Harte Discobeats, die neuen Songs. Niedliche Boyband war gestern. Tolles Bühnenbild.

21:18 Uhr: Robbie Williams kommt auf die Bühne und singt "Let me entertain you". Die Fans toben.

21:05 Uhr: Die Fans singen die Nationalhymne - auf Wunsch von Mark Owen. Beim zweiten Song "Greatest Day" regnet es Konfetti. Aber wann kommt Robbie?

20:49 Uhr: 45.000 Fans können sehr laut sein: Take That stehen auf der Bühne. Noch ohne Robbie. Erster Song: "Rule the World".

20:23 Uhr: Jetzt ist Pause in der Arena. Die Pet Shop Boys haben für super Stimmung gesorgt. Es ist ein bisschen stürmisch. Die Fans warten auf Englands berühmtesten Knabenchor.

19:42 Uhr: Die Pet Shop Boys heizen den Fans ein und spielen Riesenhits wie "Go West" und "Always on my Mind". Neil Tennant trägt Hut, die Tänzer Quadratköpfe. Typisch Pet Shop Boys!

19:36 Uhr: Die Pet Shop Boys entern die Bühne. Eine der wichtigsten Bands der 80er und 90er, jetzt Vorband von Take That.

19:35 Uhr: Open-Air-Konzerte sind gigantische Unternehmungen: Aber ganz egal, wieviel Tonnen das Gestell wiegt, sieht es immer aus. Die Take-That-Bühne soll eine der schwersten überhaupt sein. Ganz oben thront ein riesiger gelber Kopf mit Armen.