Der Nivea-Hersteller aus Hamburg steht vor einem schwachen Jahr 2011. Weniger Gewinn prognostiziert. Schwaches China-Geschäft.

Hamburg. Der aktuelle Boom in der deutschen Industrie geht am Hamburger Kosmetikkonzern Beiersdorf derzeit komplett vorbei: Der Hersteller von Marken wie Nivea oder Eucerin geht für 2011 von einem Nullwachstum aus, der Gewinn werde voraussichtlich fallen, wie Beiersdorf am Donnerstag mitteilte. „Für den Konzern wird erwartet, dass in diesem Jahr das Umsatzniveau von 2010 und im nächsten Jahr wieder ein Umsatzwachstum erreicht wird“, hieß es in einer Mitteilung. Die Umsatzrendite 2011 werde „die Vorjahresrendite nicht ganz erreichen“, erst 2012 sollen die Zahlen wieder besser werden.

Manche Produkte sollen gestrichen werden

Hauptgrund der Schwäche ist das Hauptgeschäft, die Körperpflege, also Duschgele, Cremes oder Shampoos. In diesem Consumer genanntem Bereich stieg der Umsatz schon 2010 nur noch um organisch 1,6 Prozent. 2011 will Beiersdorf zahlreiche Produkte wegen Erfolglosigkeit aus dem Sortiment streichen, etwa manche Make-Up-Produkte, und sich wieder mehr auf die ursprünglichen Cremes konzentrieren. Das kostet Umsatz. Der Gewinn wird durch hohe zweistellige Millioneninvestitionen in die Marke Nivea belastet, die dieses Jahr 100 Jahre alt wird.

Beiersdorf hatte 2010 trotz eines höheren Umsatzes weniger verdient. Wie der Nivea- und Tesa-Hersteller mitteilte, legten die Erlöse ohne Zukäufe um 3,1 Prozent auf 6,2 Milliarden Euro zu. Das Ergebnis nach Steuern fiel um mehr als 10 Prozent auf 326 Millionen Euro. Sondereffekte in Höhe von 120 Millionen Euro belasteten den Konzern.

China-Geschäft belastet

Abschreibungen auf das defizitäre China-Geschäft haben neben dem Umbau der Kosmetiksparte den Gewinn von Beiersdorfim vergangenen Jahr stark geschmälert. Der Kosmetikkonzern beziffert die Wertminderungen auf Geschäfts- und Firmenwerte der China-Gruppe in seinem am Donnerstag veröffentlichten Geschäftsbericht für

2010 auf 56 Millionen Euro. Hinzu kommen Wertminderungen der chinesischen Haarpflegemarken von 23 Millionen Euro. Damit entfällt mit insgesamt 79 Millionen Euro ein Großteil der Sondereffekte für das vergangene Jahr auf das China-Geschäft.

Tesa bleibt erfolgreich

Anders als Nivea und Eucerin wuchs die Klebstoffsparte Tesa nach der Wirtschaftskrise kräftig und zeigte ein organisches Umsatzplus von 13,2 Prozent. Der Konzern beschäftigt weltweit über 20.000 Mitarbeiter. Nivea ist nach Unternehmensangaben die weltweit größte Marke im Bereich der Hautpflege. Daneben gehören unter anderem Eucerin sowie La Prairie, Labello, 8x4 und Hansaplast zum Markenportfolio. Das Tochterunternehmen Tesa stellt Klebstoffe für Industrie, Gewerbe und Konsumenten her.

Dividende bleibt konstant

Der Hamburger Kosmetikhersteller hält die Dividende für das abgelaufene Jahr trotz eines deutlich niedrigeren Gewinns stabil. Wie im Vorjahr sollen 70 Cent je Anteil an die Aktionäre ausgeschüttet werden, wie der Dax-Konzern am Donnerstag mitteilte.