Weil der Hamburger Konsumgüterhersteller Beiersdorf seine Pflegesparte umbaut, liegt der Jahresgewinn deutlich unter dem Vorjahr.
Hamburg. Der Nivea-Hersteller Beiersdorf hat wegen seines forcierten Konzernumbaus 2010 deutlich weniger verdient. Unter dem Strich stand ein Gewinn von rund 308 Millionen Euro – fast ein Fünftel weniger als 2009, wie der Konzern mitteilte.
Für die Umstrukturierung fielen Kosten von rund 100 Millionen Euro an. Der Konzernumsatz stieg hingegen um 7,7 Prozent auf 6,19 Milliarden Euro, getragen von einem deutlichen Plus in der Klebersparte Tesa .
„Im Geschäftsjahr 2010 entwickelten sich die Unternehmensbereiche von Beiersdorf sehr unterschiedlich“, sagte Vorstandschef Thomas Quaas. „Während Tesa nach der Wirtschaftskrise zu alter Stärke zurückfand und einen hervorragenden Umsatz erzielte, verzeichnete der Unternehmensbereich Consumer nur einen Umsatzanstieg von 1,6 Prozent.“ Zum Consumer-Bereich bei Beiersdorf gehören die Hautpflegeprodukte wie Nivea.
Beiersdorf hatte im Dezember angekündigt, den Umbau des schwächelnden Pflege- und Kosmetikgeschäfts zu verschärfen. Wegen der Kosten dafür hatte das Unternehmen die Prognosen heruntergeschraubt und rechnet auch für 2011 mit einem sinkenden Gewinn.
Am Aktienmarkt hatten die Nachrichten von Mitte Dezember einen deutlichen Abschlag von rund zehn Prozent ausgelöst. Ohne die Kosten für die Neuausrichtung der Pflegesparte wäre der Beiersdorf-Gewinn gestiegen: Vor Zinsen, Steuern und Sonderfaktoren kletterte der Gewinn um 19 Prozent auf rund 697 Millionen Euro.