Mit der symbolischen Öffnung des Wehrtores wurde der Durchbruch der neuen Hochbahn-Linie U4 von der HafenCity zum Jungfernstieg gefeiert.

Hamburg. Die Arbeiten an der neuen Tunneltrasse der U4 gehen weiter voran. Nach zweieinhalb Jahren ist am Montag die von der HafenCity Richtung Innenstadt gegrabene Röhre am Alsteranleger Jungfernstieg angekommen. Für den Durchbruch vom Zielschacht des Tunnelbohrers V.E.R.A. (Von der Elbe Richtung Alster) zur bestehenden U-Bahn-Haltestelle Jungfernstieg war acht Wochen lang im Schutze einer Erdvereisung vorgearbeitet worden.

Die Baustelle der neuen U-Bahn-Linie U4 ist damit mit dem Hamburger U-Bahnnetz verbunden. In der Station Jungfernstieg wurde die noch schienenlose U4 durch die Öffnung eines Wehrtores, das zur Abwehr von Wasserfluten im Katastrophenfall dient, an das U-Bahnnetz angeschlossen.

Die U4 der Hamburger Hochbahn verbindet die HafenCity mit der Innenstadt und soll im Herbst 2012 ihre Fahrt aufnehmen. Im neuen Hafenviertel entstehen die zwei neuen Haltestellen Überseequartier und HafenCity Universität. Für das Projekt plant die Hochbahn AG mit Kosten von rund 324 Millionen Euro.

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U-4-Tunnel fertig, jetzt droht "Vera" der Schrottplatz

Am Freitag feierten Planer und Bauarbeiter am Jungfernstieg den Durchstich für die zweite Röhre der künftigen U-4-Linie. Damit ist der Rohbau dieser neuen, vier Kilometer langen und am Ende voraussichtlich rund 324 Millionen Euro teuren Verbindung zwischen Innenstadt und HafenCity fertig. Eröffnungstermin soll im Herbst 2012 sein. Offen ist allerdings noch, was mit der speziell für den Bau konstruierten Tunnelbohrmaschine "Vera" passiert. Die 70 Meter lange Konstruktion soll in den nächsten Tagen aus dem Schacht geholt werden.

"Wir hätten uns gewünscht, wenn wir ,Vera' weiter hätten einsetzen können", sagt Hochbahnchef Günter Elste. Damit könnte dann zügig der nächste 1200 Meter lange Abschnitt bis zur östlichen HafenCity gebaut werden. Auf rund 140 Millionen Euro schätzt Elste die Kosten dafür ein. Doch eine Entscheidung des Senats stehe noch aus. Tatsächlich würde der weitere Einsatz des U-4-Bohrers dem Steuerzahler vermutlich viel Geld sparen. Rund 15 Millionen Euro kostet ein solches Gerät - das bei einem späteren U-4-Weiterbau noch einmal komplett neu gebaut werden müsste. Jetzt wird "Vera" vermutlich verschrottet, heißt es bei der Eigentümerin, der Hochtief AG.