Für die Vergleichbarkeit von Schulabschlüssen in Deutschland sind bis 2014 einheitliche Aufgabenpools für Abiturprüfungen geplant. Hamburg ist dafür.

Hamburg. Die unionsgeführten Bundesländer wollen bis 2014 national einheitliche Aufgabenpools für Abiturprüfungen durchsetzen. Das bringe die Vergleichbarkeit von Schulabschlüssen in Deutschland einen großen Schritt weiter, sagte Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle (CSU) am Mittwoch nach einer Klausurtagung der zuständigen Unions-Minister und -Senatoren in Hamburg. Inzwischen seien acht Länder Teil der Initiative. Zuletzt hätten sich bei der Tagung am Dienstagabend die Länder Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen zur Teilnahme bereiterklärt. „Die werden das jetzt erst einmal prüfen – und dann muss man schauen, ob wir das bis 2013, 2014 ins Auge fassen können“, sagte Spaenle. „Im Anschluss an den doppelten Abiturjahrgang wollen wir in der Länderarbeitsgruppe mitarbeiten, die Wege hin zu einem bundesweiten Abitur entwickeln möchte“, sagte Niedersachsens Kultusminister Bernd Althusmann (CDU) der Nachrichtenagentur in Hannover. „Wir prüfen gerade die Details und stehen in Kontakt mit den anderen beteiligten Ländern. Hier werden einige Anpassungen erforderlich sein, bis wir in wenigen Jahren zu gemeinsamen Aufgabenstellungen kommen.“ Trotz der Zuständigkeit der Länder für die Bildung gebe es eine gesamtstaatliche Verantwortung, betonte Spaenle. Konkret müsse das Grundrecht auf Bildung mit dem Grundrecht auf Mobilität, also der Möglichkeit, frei von einem Bundesland in das andere zu ziehen, in Einklang gebracht werden. Dies setze eine Vergleichbarkeit der Schulabschlüsse und eine Verlässlichkeit in der bundesdeutschen Bildungspolitik voraus. Aus diesem Grund hätten sich 2008 die unionsgeführten Länder Baden-Württemberg, Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Mecklenburg-Vorpommern zusammengetan, um „normierte Aufgabenpools für die Abiturprüfung zu entwickeln“. Bei diesen Überlegungen zur Vergleichbarkeit und Verlässlichkeit werde auch „ernsthaft erwogen“, das Instrument des Staatsvertrags in den Blick zu nehmen, sagte Spaenle. Der bayerische Kultusminister betonte, die nationalen Aufgabenpools, die derzeit in Arbeitsgruppen für Deutsch und Mathematik entwickelt würden, bedeuteten nicht identische Prüfungen. Das sei kein deutsches Zentralabitur, „sondern ein Länderabitur, das in den Abituraufgaben konkrete Vergleichbarkeit ermöglicht“. Identische Bildungswege seien damit ebenfalls nicht verbunden. Schleswig-Holsteins Bildungsminister Ekkehard Klug (FDP) sagte in Kiel, „die beteiligten Länder wollen ihren gemeinsamen Willen unterstreichen, die Vergleichbarkeit der Anforderungen und Abschlüsse länderübergreifend zu gewährleisten“. Spaenle kritisierte in diesem Zusammenhang die SPD-geführten Länder, die sich der Initiative bislang nicht angeschlossen hätten. (dpa)