Erfolg: Hamburgs Schüler zeigen vor allem in Mathematik und Französisch Fortschritte.

Bildungssenatorin Alexandra Dinges-Dierig (CDU) hat das erste Hamburger Zentralabitur als großen Erfolg bezeichnet. "Die Notendurchschnitte sind zum erheblichen Teil besser als im vergangenen Jahr, etwa in Mathematik oder Französisch", sagte sie. Bislang hat die Bildungsbehörde insgesamt 8847 Klausuren mit zentral gestellten Aufgaben ausgewertet. Damit sind 86 der 101 Hamburger Schulen mit gymnasialer Oberstufe erfaßt.

Am deutlichsten verbesserte sich der Notendurchschnitt bei den 618 Prüflingen im Mathegrundkursus von 6,4 (Note: zwischen 4+ und 3-) auf 8,9 (3+) Punkte. Besonders auffällig: Die Zahl der Arbeiten mit Noten zwischen 4- und 6 ( 4 bis 0 Punkte) ging in diesem Bereich von 35,2 Prozent im Vorjahr auf 13,3 Prozent zurück. Gleichzeitig stieg der Anteil der Einser-Ergebnisse von 8,9 auf 18 Prozent.

Hervorragende Ergebnisse lieferten auch die 498 Schülerinnen und Schüler ab, die sich im Grundkursus Englisch prüfen ließen: Der Anteil der schlechten Arbeiten ging von 17,1 auf 6,0 Prozent zurück. Der Punktedurchschnitt stieg um 0,9 auf 8,5. Im Englisch-Leistungskursus und im Fach Französisch halbierten sich jeweils die Zahlen der schlechten Arbeiten jenseits der Note 4. Die Durchschnittsnote aller zentral geschriebenen Klausuren lag bei 8,1 Punkten und damit bei einer glatten Drei.

In Hamburg wurden 2005 erstmals in Fächern wie Deutsch, Mathe, Englisch, Gemeinschaftskunde, Biologie, aber auch in Spanisch, Latein und Französisch an allen Schulen die gleichen Klausuren geschrieben. Dabei orientierte sich die Bildungsbehörde an den als schwerer geltenden Prüfungen in Bayern und Baden-Württemberg. Bisher hatten die Schulen ihre Abiturklausuren selbst ausgearbeitet.

"Ziel muß sein, daß das Hamburger Abitur in der Wertigkeit zu den Spitzenbildungsländern aufschließt", sagte Behördensprecher Alexander Luckow (44), der die guten Ergebnisse unter anderem darauf zurückführt, daß Schüler und Lehrer konkreter hätten auf das Abitur hinarbeiten können.

Als erfreulich bezeichnete er, daß die Zahl der Drittkorrekturen bei nur neun Prozent liegt. Drittkorrekturen werden nötig, wenn die erste und zweite Bewertung um mehr als vier Punkte differieren. Das passiert vor allem in Fächern wie Deutsch und Gemeinschaftskunde, wo die Interpretation eine große Rolle spielt.