Eingeschmuggelte Böller aus Polen und China können zu Verbrennungen und zerfetzter Haut führen: Die Polizei warnt eindringlich davor.

Hamburg. An Schweinepfoten hat die Hamburger Feuerwehr die verheerende Wirkung von illegalen Feuerwerkskörpern – sogenannten Polen-Böllern – demonstriert. Das Ergebnis waren Verbrennungen und zerfetzte Haut. Die schwarz importierten Böller seien gefährlich und sollten auf keinen Fall gekauft werden, sagte ein Feuerwehrsprecher. In den vergangenen Jahren habe es immer wieder schwerste Verletzungen durch „Polen-Böller“ gegeben. Auch im Umgang mit den in Deutschland zugelassenen Feuerwerksartikeln sei Vorsicht geboten. Wichtig sei der richtige Umgang. Auf keinen Fall sollten etwa Raketen aus der Hand gestartet oder Böller selbstgebastelt werden.

Seit Mittwoch gibt es Feuerwerkskörper in den Hamburger Geschäften. Wer welche Knaller kaufen darf, bestimmen die sogenannten BAM-Prüfsiegel: Feuerwerk der Klasse II gehört ausschließlich in die Hände von Erwachsenen, betont die Feuerwehr, und darf in Hamburg nur zwischen 18 Uhr am Silvestertag und 1 Uhr am Neujahrstag abgebrannt werden. Ausdrücklich verboten ist der Abschuss von Schreckschusswaffen, insbesondere von sogenannter Vogelschreckmunition, die hohe Sprengkraft besitzt, oder von Leuchtmunition. Wer erwischt wird, dem drohen sechs Monate Haft oder eine hohe Geldstrafe von bis zu 50 000 Euro. Weitaus ungefährlicher sind hingegen Wunderkerzen, Tischfeuerwerk oder Knallbonbons, die unter die BAM-Klasse I fallen und auch von Kindern gezündet werden dürfen.

Während die Bundesanstalt für Materialforschung (BAM), die Raketen und Böller prüft und einstuft, vor Feuerwerk ohne offizielle BAM-Zertifizierung warnt, bittet das Diakonische Werk Hamburg unter dem Motto "Brot statt Böller" für Spenden an das Hilfsprojekt "Brot für die Welt". Schon der Gegenwert einer Silvesterrakete helfe, dass "Bauern im Süden ihre Felder wieder selbst bestellen und Ernten einbringen können, dass Mütter ihre Kinder impfen lassen können und Kinder mit einer Schulbildung ein wichtiges Fundament für ihre eigene Zukunft legen", erklärte ein Sprecher. "Auf diese Weise verliert in Hamburg keiner den Spaß am Feiern, und Menschen in ärmeren Ländern erhalten neue Perspektiven, die Grund zum Feiern geben."