Stress und Job-Angst führen immer häufiger zu psychischen Erkrankungen. In Hamburg und Berlin gibt es die meisten Krankmeldungen.
Berlin/Hamburg. Stressiges Arbeiten in der Hansestadt Hamburg und der Hauptstadt Berlin macht psychisch krank. Laut der Krankenkasse DAK sind in Hamburg und Berlin die Krankmeldungen wegen psychischen Erkrankungen bundesweit am höchsten. In beiden Metropolen zählte die DAK im vergangenen Jahr je 179 Fehltage pro 100 Versicherte. Der Bundesdurchschnitt lag bei 134 Ausfalltagen aufgrund psychischer Erkrankungen. In Brandenburg waren es nur 126 Fehltage.
„Auf Job-Angst, Stress am Arbeitsplatz, Arbeitsverdichtung und wachsenden Konkurrenzdruck reagieren offenbar immer mehr Menschen mit psychischen Erkrankungen“, unterstrich Diplom-Psychologe Frank Meiners von der DAK in einer Mitteilung vom Mittwoch. Wer allerdings mit fachlicher Unterstützung lerne, mit chronischem Stress angemessen umzugehen, sei besser geschützt. Zudem gelte: „Angebot schafft Nachfrage. In großen Städten gibt es mehr Behandlungsmöglichkeiten als in ländlichen Gebieten.“ Außerdem seien in Metropolen psychische Erkrankungen weniger ein Tabu.
Der DAK-Gesundheitsreport ergab zudem: Beschäftigte im Gesundheitswesen liegen bei psychischen Krankheiten mit 210 Fehltagen pro 100 Versicherte vorne. „Die besonderen Stress-Belastungen im Gesundheitswesen hinterlassen ihre Spuren“, sagte Meiners. Laut Report folgt danach die Öffentliche Verwaltung mit 171 Tagen. Unter dem Bundesdurchschnitt von 134 Tagen lägen Bildung/Kultur/Medien aufgrund psychischer Krankheiten in 2009 (pro 100 Versicherte).