Immer wieder verirren sich Meerestiere wie Robbenbaby “Perle“ bis nach Hamburg hinein. Die Ausflüge der Säugetiere sprechen für die verbesserte Wasserqualität der Elbe.
Hamburg. Robbenmädchen "Perle" verzückt derzeit die Hamburger Gemüter. Das Jungtier war am Montagabend völlig geschwächt und ausgetrocknet am In-Lokal "Strandperle" in Övelgönne ziwschen den Feiernden gestrandet. Im Tierheim Süderstraße wurde "Perle" aufs erste versorgt und anschließend in der Seehundstation Friedrichskoog aufgepäppelt, bis sie gestärkt zurück in die Freiheit entlassen werden kann. Bis "Perle" die zur Auswilderung nötigen 25 Kilogramm Körpergewicht erreicht hat, wird sie mit Heringsbrei gefüttert.
Aber auch größere Tiere statten den Großstadt-Hanseaten bisweilen einen kurzen Besuch ab. Im November 2008 zog ein Schweinswal seine Runden durch den Spreehafen in Wilhelmsburg. Nach drei Stunden schwamm er mit dem ablaufenden Elbwasser wieder von dannen. Scheinbar sind auch die verbesserte Wasserqualität und die höheren Fischbestände in der Elbe verantwortlich für die häufigeren Besuche der Tiere. Diese kurzen Ausflüge sind für die Meeressäuger allerdings sehr anstrengend. Nicht an das Leben im Süßwasser angepasst, haben sie auch Probleme mit dem geringeren Auftrieb. Außerdem stresst der sie umgebende Schiffslärm in Hafennähe die Tiere. So kommt es leider auch zu tragischen Fällen, wie im Oktober 2003. Damals war ein 15 Meter langer und 13,3 Tonnen schwerer Finnwal tot im Hansahafen angesprült worden. Der älteste, schriftlich festgehaltene Fall einer Wahlbeobachtung in der Elbe stammt aus dem Jahre 1659. Als "sonderlicher Fisch" den Fischern in die Netze gegangen, wurde der Entenwal schließlich erlegt und verarbeitet.