Der Anteil der Förderschüler in Regelschulen wächst nirgends so stark wie in der Hansestadt. Den höchsten Anteil gibt es in Schleswig-Holstein.
Hamburg/Gütersloh. Hamburg hat einer Studie zufolge bundesweit den höchsten Zuwachs bei der Integration behinderter Kinder und Jugendlicher in Regelschulen. In keinem anderen Land wachse der Anteil der inklusiv unterrichteten Förderschüler so rapide wie in Hamburg, teilte die Bertelsmannstiftung am Freitag mit. So besuchten im vergangenen Schuljahr 24,4 Prozent der verhaltensauffälligen, lern- oder körperbehinderten Schüler eine reguläre Schule. Im Jahr davor seien es nur 16,2 Prozent gewesen. Die Hansestadt liege damit nun über dem Bundesdurchschnitt von 22,3 Prozent, ergaben die Berechnungen des Bildungsökonomen Prof. Klaus Klemm im Auftrag der Bertelsmann Stiftung.
Den bislang höchsten Inklusionsanteil in Regelschulen hat der Untersuchung zufolge mit 49,9 Prozent Schleswig-Holstein. Auch Berlin und Bremen wiesen einen Anteil von mehr als 40 Prozent auf. Schlusslicht sei nach wie vor Niedersachsen, wo nur 8,5 Prozent der Förderschüler inklusiv unterrichtet würden. Bundesweit haben den Angaben zufolge rund eine halbe Million Schüler einen speziellen Förderbedarf. Das entspreche 6,4 Prozent der gesamten Schülerschaft - und liege damit etwas über der Hamburger Quote mit 6,1 Prozent beziehungsweise 8792 Schüler. Hintergrund der Integration behinderter Kinder und Jugendlicher in Regelschulen ist eine vor drei Jahren in Kraft getretene UN-Konvention.
Der Studie zufolge bedeute der Umbau des Hamburger Schulsystems einen zusätzlichen Bedarf von 488 Lehrern. Umgerechnet hieße das im Vergleich zum Schuljahr 2009/2010 zusätzliche Kosten von jährlich rund 34,6 Millionen Euro, die in voller Höhe ab dem Schuljahr 2020/21 anfallen, teilte die Stiftung mit. (dpa)