Internorga, HansePferd und Schiffsmesse sollen die Garanten für 94,8 Millionen Euro Umsatz sein. Neues Feuer im Streit um Windkraftmesse.

Hamburg. Der Messeveranstalter Hamburg Messe und Congress rechnet in diesem Jahr mit einem neuen Umsatzrekord. Zu verdanken sei dies unter anderem der guten Resonanz der Aussteller bei großen internationalen Messen, sagte der Vorsitzende der Geschäftsführung, Bernd Aufderheide, am Mittwoch. Laut der Prognose wird die Hamburg Messe und Congress in diesem Jahr 94,8 Millionen Euro umsetzen. Vor allem die Hotel- und Gastronomieleitmesse Internorga sei als wichtiger Umsatzbringer bereits seit November ausgebucht. Wichtiger noch sei die Shipbuilding, Machinery and Marine Technology (SMM) als internationale Leitmesse der Schiffbaubranche. Gute Resonanz erfahre auch die HansePferd, laut Aufderheide die zweitwichtigste Messe für Pferdefreunde in Europa.

2016 wird die schwarze Null angepeilt

"Auch aufgrund dieser Entwicklungen sind zuversichtlich, unser ambitioniertes Umsatzziel zu erreichen“, sagte Aufderheide. Im Jahr 2016 strebt der Messe- und Kongressveranstalter, dessen Hauptgesellschafter die Stadt Hamburg ist, sogar ein ausgeglichenes Jahresergebnis an. Der Jahresfehlbetrag lag im Jahr 2011 bei 27,5 Millionen Euro.

In dem als ungeradem Jahr traditionell schwächeren Geschäftsjahr wurden laut Aufderheide 58,5 Millionen Euro umgesetzt. Das entspricht einem Zuwachs von 7,5 Prozent gegenüber dem Jahr 2009. Im vergangenen Jahr wurden bei 44 Messen und Ausstellungen mehr als 670.000 Besucher gezählt. Hinzu kommen rund 335.000 Besucher bei 270 Kongressen und anderen Veranstaltungen im Congress Centrum Hamburg (CCH).

Das 1973 errichtete CCH bedarf laut Aufderheide einer umfassenden Sanierung. In einer zwei- bis dreijährigen Planungsphase müsse die Raumaufteilung neu konzeptioniert werden. Auch die Technik sei aufgrund ihres Alters sehr wartungsintensiv und erneuerungsbedürftig. Die zu erwartenden Kosten für diese und andere Modernisierungen des CCH siedelte Aufderheide in einer Größenordnung von 100 Millionen Euro an.

Kongressbesucher bringen Geld in die Hansestadt

Das Congress Centrum sei aber ein überaus wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Hansestadt, generierten Kongresse doch Hotelbuchungen und weitere Umsätze in Hamburg. „Wir schätzen, dass zum Beispiel ein Mediziner bei einem Kongress im Schnitt etwa 450 Euro in der Stadt lässt“, sagte Aufderheide.

Zuversichtlich äußerte sich der Messechef zum andauernden Windkraftmessen-Streit mit dem Land Scheswig-Holstein und der Messe Husum. Hamburg plant eine neue Windkraft-Messe, die die bisherige Messe in Husum de facto ersetzen soll. „Es wird 2014 höchstwahrscheinlich nur eine Windkraft-Messe geben“, sagte Aufderheide. Vor allem die „bis zu 100 Kilometer“ lange Anreise vom Hotel zu den Ausstellungsflächen würden in Hamburg wegfallen. Sollte sich die Branche letztlich aber gegen Hamburg entscheiden, drohe Deutschland seine Vorreiterrolle auf diesem Gebiet zu verlieren.