Die legendäre Schauspielerin starb mit 95 Jahren. Bürgermeister Ole von Beust sagte: “Heidi Kabel gehörte zu Hamburg wie der Michel.“
Hamburg. Heidi Kabel ist tot. Die populäre Theater-, Film- und Fernsehdarstellerin starb am Dienstagmorgen im Alter von 95 Jahren in einem Seniorenwohnheim in der Hansestadt, wie das Hamburger Ohnsorg Theater abendblatt.de bestätigte. Berühmt wurde Heidi Kabel in den 1950er Jahren durch die TV-Übertragungen der Aufführungen des Ohnsorg Theaters im ganzen deutschsprachigen Raum.
Zu Kabels Paraderollen im Ohnsorg Theater gehörten lästernde Hausfrauen und andere schrullige Typen in deftigen niederdeutschen Volksstücken wie „Pension Sünnschien“, „Der rote Unterrock“ oder „Tratsch im Treppenhaus“. Später spielte Heidi Kabel auch in Dutzenden Film- und Fernsehrollen.
Ihre Gedanken zum Tod von Heidi Kabel
Tochter Heidi Mahler begann ihre Karriere in den 60er-Jahren ebenfalls im Ohnsorg Theater und spielte oft neben ihrer Mutter. Nachdem Heidi Kabel 1984 nach Auseinandersetzungen mit dem damaligen Direktor Günther Siegmund als festes Ensemblemitglied aus dem Ohnsorg-Theater ausschied, war sie häufig in TV-Serien zu sehen. Dazu gehörten Filme wie „Kleinstadtbahnhof“, „Tante Tilly“ oder „Campingpark“.
Heidi Kabel kam eigentlich fast aus Versehen zur „Niederdeutschen Bühne“, wie das Theater damals noch hieß. 1932 begleitete sie eine Freundin beim Vorsprechen bei Richard Ohnsorg. Der wurde auf sie aufmerksam und engagierte sie vom Fleck weg. Sie galt als Naturtalent, obwohl sie später noch Schauspielunterricht nahm.
Als Heidi Kabel am Abend des 23. März 1970 in der Komödie „Suuregurkentied“ auf der Bühne stand, überbrachte man ihr die Nachricht vom Tod ihres Mannes. Sie lehnte es ab, die Vorstellung abzubrechen und spielte noch den dritten und letzten Akt zu Ende. Disziplin galt als eine ihrer besonderen Eigenschaften, aber auch Dickköpfigkeit und Schlagfertigkeit.
1. Der Nachruf des Ohnsorg Theaters
2. "Herz, Humor und Happy End" - Eine fünteiliges Fernsehporträt
3. Liebe Oma Heidi... - Ein persönlicher Brief des Enkels aus dem vergangenen Jahr
Ihren offiziellen Abschied von der Theaterbühne nahm „uns Heidi“, wie die Darstellerin in Hamburg liebevoll auch genannt wurde, Ende der 1990er Jahre. Zuletzt war sie 2007 noch kurz im Kinofilm „Hände weg von Mississippi“ des Regisseurs Detlev Buck an der Seite ihrer Tochter Heidi Mahler zu sehen
In den letzten Jahren ihres Lebens litt Kabel zunehmend an Demenz und trat öffentlich nicht mehr in Erscheinung. Seit 2003 lebte die am 27. August 1914 geborene Schauspielerin und Mutter dreier Kinder zurückgezogen in einem Altenheim in ihrer Heimatstadt Hamburg.
Kulturstaatssekretär Bernd Neumann (CDU) würdigte Heidi Kabel als „Legende“. Sie werde unvergessen bleiben, erklärte Neumann in Berlin. Das Ohnsorg Theater bezeichnete die Darstellerin, die in Hamburg äußerst beliebt war, als eine „großartige Schauspielerin“ und einen „wunderbaren Menschen“.
Als Heidi Kabel am Abend des 23. März 1970 in der Komödie „Suuregurkentied“ auf der Bühne stand, überbrachte man ihr die Nachricht vom Tod ihres Mannes. Sie lehnte es ab, die Vorstellung abzubrechen und spielte noch den dritten und letzten Akt zu Ende. Disziplin galt als eine ihrer besonderen Eigenschaften, aber auch Dickköpfigkeit und Schlagfertigkeit.