Die Zahl der Erwerbslosen geht in Hamburg um 2,1 Prozent zurück, doch auf Bundesebene fällt die Belebung deutlicher aus.

Hamburg. Nach dem langen und frostigen Winter hat die Frühjahrsbelebung nun den Hamburger Arbeitsmarkt erreicht. Die Zahl der Erwerbslosen ist im März um 2,1 Prozent gegenüber dem Vormonat zurückgegangen. Insgesamt waren in der Hansestadt 81.865 Menschen ohne Job, wie die Agentur für Arbeit am Mittwoch bekannt gab. Die Arbeitslosenquote sank von 9,1 auf 8,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahresmonat ist allerdings noch immer ein Anstieg um 3,8 Prozent zu beobachten.

Insbesondere unter den Jugendlichen und jungen Erwachsenen hat sich die Lage etwas entspannt. In der Altersgruppe von 15 bis 20 Jahre fiel der Rückgang mit 5,4 Prozent am stärksten aus. Generell konnten Frauen etwas stärker als Männer von der Frühjahrsbelebung profitieren.

Deutliche Unterschiede zeigen sich in den einzelnen Bezirken der Hansestadt. So ist die Arbeitslosigkeit mit einer Quote von 14,6 Prozent im Bezirk Mitte am höchsten und in Eimsbüttel mit 6,2 Prozent am niedrigsten.

Bundesweit fiel die Belebung am Arbeitsmarkt sogar noch deutlicher als in Hamburg aus. Hier sank die Zahl der Erwerbslosen erstmals seit einem Jahr wieder unter den Vorjahreswert. Wie die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mitteilte, waren im März 3,568 Millionen Arbeitslose registriert. Dies seien 75.000 weniger als im Februar und 18.000 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote sank im Monatsvergleich um 0,2 Prozentpunkte auf 8,5 Prozent.

Bundesarbeitsministerin Ursula von der Leyen (CDU) erklärte, insbesondere der leichte Anstieg der Erwerbstätigkeit sowie der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung stimmten „verhalten optimistisch“. Das Jahr 2010 werde aber das Jahr der Bewährung für Wirtschaft und Arbeitsmarkt. Dreh- und Angelpunkt der international vergleichsweise glimpflichen Entwicklung der Arbeitslosigkeit in Deutschland bleibe vorerst die Kurzarbeit. Dabei stemmten alle Seiten hohe Kosten. Deshalb sei bei ihrem Einsatz Sensibilität gefragt, mahnte von der Leyen. Die Regierung werde einen verantwortungsvollen Weg finden, um Unternehmen, die noch um ihre Existenz kämpften, Planungssicherheit zu geben, und zugleich das notwendige Ausstiegsszenario aus der Kurzarbeit zu beschreiben.

In Niedersachsen sieht die Lage auf dem Arbeitsmarkt ähnlich wie in Hamburg aus. Insgesamt waren hier 325.480 Menschen ohne Job - das waren 2,6 Prozent weniger als im Februar. Im Vergleich zum Vorjahr allerdings stieg die Zahl der Arbeitslosen auch hier - wie in der Hansestadt - um 0,8 Prozent. Die Arbeitslosenquote lag bei 8,2 Prozent. In Mecklenburg-Vorpommern ging die Zahl der Erwerbslosen um 3500 auf knapp 130.000 zurück. Die Arbeitslosenquote fiel hier von 15,3 Prozent im Februar auf jetzt 14,9 Prozent.

Auch in Schleswig-Holstein ist die Zahl der Arbeitslosen im März saisonbedingt gesunken. Im Vergleich zum Februar waren 3100 Menschen weniger erwerbslos gemeldet. Insgesamt waren 117800 Menschen ohne festen Job. Im Vergleich zum März 2009 gibt es aber 1500 Arbeitslose mehr. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vorjahr um 0,1 Prozentpunkte auf 8,3 Prozent.