Nicht nur die Arbeitslosigkeit selbst, sondern bereits die Furcht davor kann einer Studie zufolge das Wohlbefinden stark beeinträchtigen.

Berlin. Der Einfluss der Angst vor der Arbeitslosigkeit sei bislang „dramatisch unterschätzt“ worden, erklärt Ingo Geishecker vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW).

Er nutzte für seine Untersuchung Ergebnisse des Sozio-Oekonomischen Panels (SOEP), für das seit 25 Jahren jährlich mehr als 20.000 Deutsche befragt werden. Danach geht es Menschen, die sich sehr große Sorgen um ihren Job machen, vorerst sogar oft besser, wenn die Arbeitslosigkeit tatsächlich eintrifft.

Laut Geisheckers Untersuchung hat die Angst um den Job oft nur wenig mit der Wahrscheinlichkeit des Arbeitsplatzverlustes zu tun. Entscheidend sei hier vielmehr die erwartete Nutzeneinbuße nach einem Arbeitsplatzverlust. Die Furcht vor den ökonomischen oder sozialen Folgen des Jobverlusts könne sehr hoch sein, und der Verlust an Wohlbefinden dadurch „enorm“.

Laut der Studie hat die Angst vor Jobverlust in Deutschland stark zugenommen. 2001 hätten sich darüber zwölf Prozent der Deutschen große Sorgen gemacht, 2005 bereits 20 Prozent. Neuere Zahlen gibt es laut DIW nicht; Geishecker geht aber davon aus, dass dieser Anteil noch gestiegen ist.