Sie wollen mehr Geld, Gesundheitsschutz und familienfreundlichere Bedingungen – deshalb streikten die Mitarbeiter der Damp Holding.
Damp/Hamburg. Hunderte Mitarbeiter des Krankenhauskonzerns Damp Holding haben am Vormittag die Arbeit niedergelegt. Nach Angaben der Gewerkschaft verdi beteiligten sich an den elf Krankenhaus-Standorten rund 1800 Krankenschwestern, Ärzte, Physiotherapeuten und Erzieher an dem Warnstreik, die Damp Holding sprach von rund 700.
In Damp, Kiel, Schleswig und Wismar dauerte der Ausstand den ganzen Tag, in Hamburg, Lehmrade, Ahrenshoop und Stralsund zwei Stunden. Nach Unternehmensangaben war der Krankenhausbetrieb durch die Streiks kaum beeinträchtigt. „Es könnte zu Verschiebungen bei den Reha-Maßnahmen gekommen sein“, sagte Damp- Sprecherin Aguedita Afemann.
Verdi fordert für die rund 6000 betroffenen Mitarbeiter sechs Prozent mehr Geld. „Wir wollen für die Beschäftigten ein branchenübliches Weihnachtsgeld“, sagte verdi-Verhandlungsführer Oliver Dilcher. Damp bietet 1,5 Prozent mehr Geld an plus Einmalzahlungen und ein Weihnachtsgeld von 1100 Euro. „Damit sind wir unserem Tarifpartner sehr entgegengekommen, da nach dem bestehenden Vertrag überhaupt keine Jahressonderzahlung für 2010 erfolgen würde“, betonte Damp-Verhandlungsführer Niels Bunzen. Bisher ist das Weihnachtsgeld noch an das Betriebsergebnis gekoppelt. Die Beschäftigten allerdings hatten dieses Angebot abgelehnt.
Deshalb wurde am Montag nachverhandelt. „Der Streik hat die Arbeitgeber beeindruckt. Ich bin zuversichtlich, dass wir zu einem Ergebnis kommen“, betonte Dilcher. Er rechnete jedoch mit Verhandlungen bis tief in die Nacht. Frühestens am Dienstag werde die Tarifkommission entscheiden, ob weiter gestreikt wird. Das Unternehmen hat insgesamt etwa 7800 Mitarbeiter und führt 11 Akut- und Rehakliniken im Norden und Nordosten.