Das Problem auf der Hamburg-Strecke wirkt sich bundwsweit aus: Wegen geringerer Verfügbarkeit fallen weitere Züge aus, so ein Sprecher der Bahn.

Hamburg. Erneut hat die Deutsche Bahn starke Probleme beim Betrieb des Zugverkehrs eingeräumt: Allein auf der Strecke Berlin-Hamburg fielen heute in beiden Richtungen insgesamt sechs Züge aus. Betroffen waren die ICE, die von Berlin aus kurz nach 7 und kurz nach 8 Uhr abfahren sollten, sowie der Hochgeschwindigkeitszug, der für 14.17 Uhr geplant war. Wie ein Bahnsprecher mitteilte gingen die Störungen auf vereiste Züge zurück, die erst enteist werden mussten, bevor sie wieder in den regulären Dienst zurückkehren konnten. Dadurch komme es zu einem Umlaufproblem und einer nur geringen Verfügbarkeit von Zügen. Dies sei ein bundesweites Problem. Auf jeder Strecke vielen derzeit zwei bis drei Züge pro Richtung aus.

Erst am Freitag hatte ein Vogel einen ICE auf der Fahrt von Süddeutschland nach Hamburg gestoppt und den 250 Reisenden zwei Stunden Verspätung beschert. Bei Lüneburg war der Vogel gegen den Stromabnehmer des Zuges geraten und hatte so einen Schaden an der Oberleitung verursacht. Der Zug kam bei der Ortschaft Bardowick zum Stehen. Die Reisenden mussten ausharren, bis sie über Behelfsbrücken in einen anderen Zug auf einem Nebengleis umsteigen konnten.

Weihnachten war die Deutsche Bahn in die Schlagzeilen geraten, nachdem Eis und Schnee zu Defekten an der modernsten ICE-Baureihe mit Neigetechnik geführt hatten. Die Bahn setzte deshalb auf der Strecke Berlin-Leipzig-München nur die Hälfte ihrer Züge ein. Das Unternehmen bestritt, dass diese Züge grundsätzlich nicht wintertauglich seien. Zuvor hatte jedoch ein Bahnsprecher berichtet, dass elektrische Bauteile anfällig für Pulverschnee seien. Deshalb seien zuletzt Züge „reihenweise kaputtgegangen“.