Studenten der Uni halten wegen Missständen im Bildungssystem das Audimax von Deutschlands fünftgrößter Hochschule weiter besetzt.
Hamburg. Die Studentenproteste an der Universität Hamburg halten an. Auch am heutigen Montag blieb der seit vergangenen Mittwoch besetzte zentrale Hörsaal fest in der Hand der Hochschüler. „Das Audimax ist voll und es werden immer mehr!“, teilten die Initiatoren mit. Die Protestler erklärten sich auch solidarisch mit allen besetzenden Studierenden anderer Universitäten europaweit. In einer Erklärung stellten sie zwölf Forderungen auf, darunter die Abschaffung der Studiengebühren, einen grundlegenden Umbau der Bachelor-/Master-Studiengänge in ein bildungsfreundliches Studiensystem und eine demokratische Wahl der derzeit vakanten Stelle des Universitätspräsidenten.
An diesem Dienstag wollen sich die Studierenden am bundesweiten Aktionstag des Bildungsstreikbündnisses beteiligen. In Hamburg ist am Nachmittag eine Kundgebung in der Innenstadt geplant. Die Initiatoren fordern eine „freie und kritische Bildung, soziale Öffnung der Bildungseinrichtungen und ausreichender Autonomie von Bildung und Wissenschaft“.
Nach Angaben der Uni-Besetzer sammelten sich bereits am Morgen zudem hunderte Schüler im Audimax an. Sie wollten sich im Rahmen der „Unitage“ über Studienmöglichkeiten an der Universität Hamburg informieren, wurden dann aber ins Hauptgebäude umgeleitet. Eine Sprecherin der Hochschule wies Kritik der Besetzer zurück, dass dies einer Vereinbarung widerspreche, nach der die Schüler im Audimax hätten bleiben sollen. Es habe am vergangenen Freitag zwar Verhandlungen gegeben, sei aber nie vereinbart worden, betonte sie.