Der Bezirk schlägt jetzt eine Verlagerung auf Schwimmpontons im Fischereihafen vor. Doch auch hier gibt es Probleme.

Die Zukunft der Beach-Clubs in Altona ist wieder ungewiss: Die ursprünglich angestrebte Verlagerung auf das Dach des geplanten Kreuzfahrtterminals ist nach Abendblatt-Informationen vom Tisch. Noch immer gibt es daher keinen neuen Standort für die Strandbuden, die im Herbst für den 30 Millionen teuren Terminal-Neubau weichen mussten. Seit fünf Jahren kamen jede Saison mehr als 100 000 Besucher zu den Klubs. Ursprünglich sollte daher das Abfertigungsgebäude oder auch eine Parkpalette des Terminals so gebaut werden, dass Lago Bay, HCB oder Hamburg del mar oben auf dem Dach Platz gefunden hätten. Doch diese Option ist nicht mehr umsetzbar, wie Altonas Bezirksamtsleiter Jürgen Warmke-Rose dem Abendblatt bestätigte. "Aus statischen Gründen funktioniert das nicht, der Sand ist dazu viel zu schwer."

Nun suche der Bezirk nach anderen Alternativen. Eine Möglichkeit laut Warmke-Rose: eine Fläche nahe der Fischauktionshalle. Doch dann müsste der traditionelle Hamburger Fischmarkt verkleinert werden - was nach Gesprächen mit Marktbeschickern schwer umsetzbar werden könnte. Besser aus Bezirkssicht sei die Idee, für die Beach-Clubs nahe ihrem alten Areal Schwimmpontons in das verwaiste Fischereihafenbecken zwischen Dockland und Fischereihafen-Restaurant zu legen.

Eine Idee, die bei den Beach-Clubs-Betreibern selbst aber nicht gerade auf Begeisterung stößt, da das Hafenbecken eingekeilt zwischen hoher Bebauung kaum den früheren Blick auf das Geschehen im Hafen zulässt. "Das ist eine Innenhoflage, sehr problematisch", sagt Hamburg-del-mar-Betreiber Harry Woltmann.

Problematisch dürfte mittlerweile auch die Planung für die kommende Beach-Club-Saison werden. Allein die Bearbeitung von Bauanträge für Beach-Club-Aufbauten dürften gut drei Monate dauern, schätzt Woltmann: "Wir hängen daher jetzt völlig in der Luft."

Tatsächlich ist die Stadt mit den drei Klubs bisher nicht gerade verlässlich umgegangen: Nach dem erfolgreichen Start verhandelten die Klubs und Stadt 2006 um eine Fortsetzung. Geplant war ein Mietvertrag über vier Jahre. "Das war eine gute Perspektive, und wir haben unsere Restaurants daher verkauft", so Woltmann. Doch dann kam der plötzliche Rückzieher. Nach einem ähnlichen Hinhalten wie derzeit ließ die Stadt überraschend verlauten, dass man die Fläche nun nur noch jährlich verpachten wollte. Hintergrund: Bei Kreuzfahrt-Reedereien wurde Hamburg in den vergangenen Jahren immer beliebter. Das Cruise Center in der HafenCity reicht daher nicht mehr aus, wenn mehr Schiffe kommen sollen. Der alte Fährterminal wird jetzt aufgerüstet, ein zweistöckiges Gebäude neu gebaut. Schon ab dem kommenden Jahr sollen dort jährlich 50 der Kreuzfahrt-riesen abgefertigt werden. Mehr können es in Altona laut eines "Welt"-Berichts aus rechtlichen Gründen nicht werden, da Passagierschiffe erhebliche Mengen Abgase produzieren.

Warum Hamburg am alten Fischereihafen inAltona aber lieber Kreuzfahrtschiffe als Strandbesucher begrüßt, wird aus einer offiziellen Pressemitteilung deutlich: "Hamburg verdient mit dem Kreuzfahrttourismus viel Geld", heißt es darin. Allein im vergangenen Jahr seien 130 000 Passagiere in die Hansestadt gekommen, 2010 würden es mehr als doppelt so viele sein und dann mehr als 90 Millionen Euro Umsatz einbringen.