Wegen des Baus des neuen Kreuzfahrtterminals müssen die drei bestehenden Einrichtungen an der Altonaer Hafenkante spätestens im Herbst umziehen.

Hamburgs Oberbaudirektor Jörn Walter ist jetzt mit einem spektakulären Plan an die Öffentlichkeit getreten, um die Beach-Clubs in Altona zu retten. Sein Vorschlag: Der alte Fischereihafen in Altona sollte zum Teil mit Sand zugeschüttet werden, um Platz zu bekommen. Hintergrund: Nur noch bis zum Herbst werden die drei beliebten Beach-Clubs an der Hafenkante in Altona bleiben können - dann muss die Fläche geräumt werden.

Auf dem Gelände der früheren Englandfähre wird voraussichtlich im September wie geplant Baustart für einen zweiten Hamburger Kreuzfahrtterminal sein. Schon lange suchen Behörden und Betreiber daher nach einem neuen Klub-Standort. "Am Fischereihafen könnten solche Klubs ein dauerhaftes Angebot bekommen und so zur festen Einrichtung werden", so Walter, der auch schon genaue Vorstellungen zur Umsetzung hat. In das nur wenige Meter vom künftigen Kreuzfahrtterminal entfernte Hafenbecken des Fischereihafens werden demnach von der Stadt Spundwände gerammt. Anschließend wird die neu gewonnene Fläche mit Sand aufgespült, von der Stadt öffentlich ausgeschrieben und dann verpachtet. Walter: "Das sollte terrassenartig nach Vorbild der Magellan-Terrassen in der HafenCity gelegt werden."

Die notwendigen Planungen könnten innerhalb eines Jahres umgesetzt sein, sodass die Fläche bereits im Sommer 2009 für Beach-Clubs nutzbar sei. Allerdings müsste die Umsetzung in Absprache mit Bezirk und Nachbarn geschehen. Tatsächlich ist das Gelände von anderen Gebäuden umgeben: Unmittelbar neben dem von Walter vorgeschlagenen Standort stehen das futuristische Bürogebäude Docklands sowie das Fischereihafen-Restaurant von Promi-Gastwirt Rüdiger Kowalke.

Bei den betroffenen Beach-Clubs stößt der Vorstoß des Oberbaudirektors daher auf eine eher vorsichtige Zustimmung. "Das könnte eine Alternative sein, ich hoffe, dass es da bald eine Lösung für uns gibt", so Harry Woltmann (Hamburg del Mar) Allerdings sei noch unklar, wie groß die neue Beach-Klubfläche im Fischereihafen werden könnte. Zurzeit haben die drei Beach-Clubs zusammen rund 21 000 Quadratmeter zur Verfügung. Und sie liegen jetzt direkt am Fahrwasser der Elbe - der Hafen präsentiert sich dort für Besucher wie auf einer riesigen Bühne. In einem teilweise zugeschütteten Fichereihafenbecken wäre dieses Panorama dann in weiterer Entfernung zu sehen.

In der Bezirkspolitik wird der Walter-Vorschlag unterdessen eher verhalten bewertet. "Wir dürfen den Fischereihafen nicht komplett verplanen, wenn wir dort auch eine Marina bauen wollen", sagt etwa CDU-Fraktionschef Uwe Szczesny. Doch da sieht Oberbaudirektor Walter keine Gefahr. "Eine Marina und Beach-Clubs würden sich wunderbar ergänzen."