“Happy Birthday, lieber Jopie!“ – zu den Standing Ovations gab es für Johannes Heesters, den ältesten aktiven Schauspieler der Welt, in der Komödie im Winterhuder Fährhaus nach der Vorstellung an seinem 105. Geburtstag gleich noch das spontan vom Publikum gesungene Geburtstagsständchen...

Hamburg. "Happy Birthday, lieber Jopie!" zu den Standing Ovations gab es für Johannes Heesters, den ältesten aktiven Schauspieler der Welt, in der Komödie im Winterhuder Fährhaus nach der Vorstellung an seinem 105. Geburtstag gleich noch das spontan vom Publikum gesungene Geburtstagsständchen. Heesters stand dort wie jeden Abend seit zwei Wochen für 10 Minuten als Kaiser Franz Joseph in Ralph Benatzkys Operette "Im weißen Rössl" auf der Bühne.

Im Anschluss an die Vorstellung hatte das Theater eine kleine Geburtstagsfeier für den Jubilar ausgerichtet, der gut gelaunt und fit wirkte und nur manchmal, da waren die Reden dann wohl doch zu lang und zu viele, etwas müde dreinblickte. Auf der Bühne hatten sich viele Mitglieder seiner großen Familie versammelt, unter ihnen seine Frau Simone Rethel-Heesters, seine Töchter Nicole und Wiesje, Enkelin Saskia Fischer. Es gab Gesang darunter das Lied "Aan de Amsterdamse Grachten" aus seiner holländischen Heimat, das die gesamte Heesters-Familie sichtlich gerührt anhörte. Es gab viele gute Wünsche, und es gab Geschenke. Filmkollegin Waltraut Haas, selbst gerade mal 81, brachte ein Buch samt Widmung von Peter Alexander mit. Heesters bekam zwei Robert-Stolz-Medaillen und einen weiteren Bambi jetzt hat er insgesamt schon acht dieser Rehlein gesammelt. Einen peinlich werblich angepriesenen Fitness-Preis musste er allerdings auch noch wegstecken. Und noch mehr Glückwünsche: von Theaterdirektor Jürgen Wölffer, von Bernhard Servatius, der als Freund der Familie schon auf viele gemeinsam erlebte Heesters-Geburtstage zurückblicken kann, und von Heesters Biograph Jürgen Trimborn: "Ich wünsche dir, dass du älter, aber niemals alt wirst."

Am Ende meldete sich der Star des Abends noch einmal selbst zu Wort, bedankte sich, und sang mit fester Stimme, forsch und textsicher "Ich knüpfte manche zarte Bande" aus Millöckers "Bettelstudent" und zog dann mit einem kleineren Gästekreis zu einem Geburtstags-Dinner im kleineren Theatersaal um. Sie dauerte bis weit nach Mitternacht... Da war das Geraune im Foyer wegen Heesters’ umstrittener Hitler-Äußerungen vom Mittwoch längst verstummt zumindest an diesem Abend und in diesem Theater. (hjf)