Lange hat sich Hans Berger trotz heftiger Finanzmarkt-Turbulenzen und trotz aller Kritik an der Spitze der HSH Nordbank halten können - für manche...

Lange hat sich Hans Berger trotz heftiger Finanzmarkt-Turbulenzen und trotz aller Kritik an der Spitze der HSH Nordbank halten können - für manche Beobachter sogar ungewöhnlich lange. Doch nun hat er das Vertrauen der Landesbank-Eigentümer schließlich doch verloren. Für den weiteren Geschäftsverlauf der Bank lässt dies nichts Gutes ahnen. Wie immer in solchen Fällen wird sich das Augenmerk nun auf die Rolle der Aufseher richten. Hätten Hamburgs Finanzsenator Michael Freytag und Schleswig-Holsteins Finanzminister Rainer Wiegard vielleicht schon früher entschlossen durchgreifen müssen? Was wussten sie zu welchem Zeitpunkt über die Verluste?

Wesentliche Ursache der Probleme bei dem norddeutschen Kreditinstitut ist zwar die Finanzmarktkrise, unter der auch zahllose andere Banken leiden. Bei der halb staatlichen HSH Nordbank aber geht es immer auch um das Geld von Bürgern. Wenn nun Dividenden ausfallen, wird der Steuerzahler später geradestehen müssen. So haben die Schwierigkeiten einer Landesbank zwangsläufig eine politische Dimension - wie Erwin Huber, der wegen der Krise der BayernLB als Finanzminister des Bundeslandes zum Rücktritt gezwungen wurde, unlängst erfahren musste.