Politisch korrekt sein, das bedeutet für Danial Ilkhanipour : "Sagen, was man denkt." Nichts sei befriedigender, als andere Menschen in Diskussionen zu überzeugen. Schnell ergänzt er: "Aber ich lasse mich auch gerne belehren." An das letzte Mal kann er sich nur gerade nicht erinnern. Am 15. November bewirbt sich der Juso-Chef um die SPD-Spitzenkandidatur für den Bundestag und tritt gegen den profilierten Parteilinken Niels Annen an .

Aufgewachsen in Eimsbüttel, bezeichnet sich Ilkhanipour (27) als "perfekt assimiliert" an deutsche Gewohnheiten: Schnitzel essen, im Cafe May sitzen oder mit seiner Freundin ins Kino gehen, Thriller schauen. Und zum Bier feiert er auch gerne mal zu Schlagern. Persisches Gebäck mit Honig und Pistazien findet der Sohn einer iranischen Einwandererfamilie hingegen viel zu süß.

Mit 17 Semestern Jura könnte Ilkhanipour als Langzeitstudent durchgehen. Doch sein Tagesablauf ist stramm: Paragrafen pauken, mittags "Genossen treffen", abends Parteiveranstaltungen. Politik hat er "eigentlich schon immer" gemacht: Klassensprecher, Jugend Debattiert, Gründer der Jugendinitiative Politik. Dann die Jusos.

Und zur Entspannung, bei dem ganzen Stress? Squash spielen oder Klaviermusik hören. Aber am besten: "Hinlegen und mal drei Stunden nichts sagen." Das sei Erholung genug.