Abendblatt:

Wann wird Ihrer Meinung nach die Elbphilharmonie eröffnet werden?

Christoph Lieben-Seutter:

Im Laufe der Saison 2011/2012.



Abendblatt:

Nicht zu Beginn der Saison 2011/2012?

Lieben-Seutter:

Nein.



Abendblatt:

Wer wird denn dann Generalintendant dieser Konzertsäle und der Laeiszhalle sein?

Lieben-Seutter:

Ein gewisser Christoph Lieben-Seutter.



Abendblatt:

Können Sie gegenwärtig überhaupt irgendetwas künstlerisch planen, das mit einer Eröffnung - wann auch immer - im Zusammenhang steht? Oder beschäftigen Sie sich derzeit vielleicht sogar mehr mit Baufachfragen?

Lieben-Seutter:

Ich beschäftige mich sowohl mit Baufragen als auch mit künstlerischen Planungen; in den drei Jahren bis zur Eröffnung werden wir in der Laeiszhalle und an anderen Orten der Stadt viele großartige Konzerte veranstalten.



Abendblatt:

Und wie sieht es mit Top-Künstlern und -Konzerten für die Eröffnung aus? Läuft Ihnen da nicht jetzt schon wieder die Zeit davon?

Lieben-Seutter:

Die Elbphilharmonie ist nach wie vor so attraktiv, dass die meisten Künstler terminlich alles möglich machen werden, um bei uns dabei zu sein. Aber natürlich brauchen wir bald eine endgültige Planungssicherheit.



Abendblatt:

Sind Sie enttäuscht darüber, dass und wie das Projekt in die aktuelle Schieflage gebracht wurde?

Lieben-Seutter:

Ich bin doch erstaunt, wie sehr das Projekt in Hamburg negative Schlagzeilen produziert, denn international wird es immer noch als einmaliges Spitzenprojekt wahrgenommen.



Abendblatt:

Wen sehen Sie denn in der Verantwortung für diese Verwerfungen?

Lieben-Seutter:

Kein Kommentar.



Abendblatt:

Haben Sie Hinweise darauf, wie die aktuellen Schwierigkeiten im Baufortgang beseitigt werden sollen?

Lieben-Seutter:

Ich weiß, dass hinter den Kulissen mannigfaltige Verhandlungen geführt werden, die hoffentlich bald zu einem positiven Ergebnis führen.



Abendblatt:

Warum sollten die Hamburger im Augenblick trotz der Unklarheiten optimistisch sein und sich auf ihr neues Konzerthaus freuen?

Lieben-Seutter:

Ich glaube, solche negativen Stimmungen wie jetzt sind bei solchen Ausnahmeprojekten systemimmanent: Erst gibt es die große Euphorie, dann kommt der Durchhänger. Das ist am Ende aber alles vergessen, wenn das neue Konzerthaus endlich in Betrieb ist.



Interview: Hans-Juergen Fink