Der Streit zwischen Fußgängern, Fahrrad- und Autofahrern ist so alt wie der moderne Straßenverkehr. Je nach Perspektive fühlt sich abwechselnd jede Gruppe benachteiligt. Mit dem neuen Shared-Space-Konzept alle Unterschiede aufzuheben ist ein revolutionärer Gedanke. Alle Verkehrsteilnehmer gleichberechtigt nebeneinander, keiner hat Vorfahrt, keiner grundsätzlich recht. Was dann zählt, ist nicht das Prinzip: "Der Stärkere gewinnt", was dann zählt, ist Rücksicht, erhöhte Aufmerksamkeit und Kommunikation untereinander. Ob das in einer Großstadt tatsächlich funktioniert, ist fraglich. Hupende und drängelnde Autofahrer, waghalsige Manöver von Radlern und Fußgänger, die über rote Ampeln laufen, zeugen jedenfalls nicht von besonderer Rücksicht und Höflichkeit der Hamburger im Straßenverkehr. Damit das Projekt funktioniert, müssen wohl alle noch viel lernen.