Mit Empörung haben Mitglieder der Kirchen, Parteien und verschiedener Verbände auf Kuschs Sterbebegleitung in Würzburg reagiert. Bischöfin Maria Jepsen wollte rechtliche Schritte gegen den Ex-Senator nicht ausschließen: "Seine Form der Sterbehilfe verstößt gegen die Menschenwürde und die christliche Verantwortung." Dr. Frank Ulrich Montgomery, Präsident der Ärztekammer, sagt über Kusch: "Er betätigt sich als Selbstmordtäter. Es ist an Zynismus kaum zu überbieten, wie Herr Dr. Kusch für seine Eitelkeit die Einsamkeit einer Frau instrumentalisiert." Weihbischof Hans Jochen Jaschke verurteilte die Haltung Kuschs als grausam und makaber. Mit der Palliativmedizin und der Hospizbewegung gebe es Alternativen. "Leben hat immer seinen Wert", so er Bischof.

Wolfgang Beuß, kirchenpolitischer Sprecher der CDU-Bürgerschaftsfraktion, sagt, psychisch labile Menschen müssten vor Kusch geschützt werden: "Er schwingt sich in grenzenloser Selbstüberschätzung als Herr über Entscheidungen auf, die nicht in der Hand von Menschen liegen dürfen." Ähnlich sieht es Jana Schiedek (SPD): "Maßstab für den von ihm angebotenen begleiteten Suizid ist allein das persönliche ethische Empfinden von Kusch. Dieser Mann maßt sich eine Verantwortung an, der er charakterlich nicht gerecht werden kann." Linda Heitmann (GAL) sagt: "Wenn Herr Kusch Unterstützung beim Suizid leistet, ist das Hilfe oder gar Anstiftung zum Selbstmord."